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Guter Ertrag, aber die Qualitäten passen nicht

Zwar sind die Erträge insgesamt sehr gut, auf Vorjahresniveau oder höher, aber die Qualität entspricht nicht den Erwartungen, schreibt die Rhein-Neckar Zeitung in einem Praxisbericht zur Ernte. Der verregnete, schwüle Sommer bereitete den Landwirten große Schwierigkeiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Zwar sind die Erträge insgesamt sehr gut, auf Vorjahresniveau oder höher, aber die Qualität entspricht nicht den Erwartungen, schreibt die Rhein-Neckar Zeitung in einem Praxisbericht zur Ernte. Der verregnete, schwüle Sommer bereitete den Landwirten große Schwierigkeiten. Hinzu komme, dass der Markt derzeit gesättigt ist und die Preise damit sehr niedrig sind. Dies erklärte die Zentralgenossenschaft (ZG) Raiffeisen in Hockenheim der Zeitung näher.


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Wie der dortige Leiter für die Vermarktung im Raum Karlsruhe bis Mannheim, Andreas Kistl, berichtet, sei die Ernte sehr schwierig. Es gebe nur Zeitfenster von 3 bis 4 Tagen bevor es regnet. Dann wäre großer Andrang am Getreidesumpf der Lagerhallen. Die Ertragsmenge wäre jedoch wie im Jahr 2008, teilweise nur etwas feucht. Manche Betriebe in der Rheinebene hätten auch von nie dagewesenen Weizen-Erträgen von 8 t/ha berichtet. "Aber der Proteingehalt war bis zu 2 % niedriger", erklärt Kistl. Für Brotweizen seien 11 bis 12,7 % Eiweiß erforderlich, nannte er als Beispiel. Dieses Jahr sei jedoch manche Weizenernte in eine niedrigere Qualitätsstufe gesackt, teils bis hinunter zum Futtermittel. Als Grund nennt er den preisbedingten Verzicht auf Dünger auf vielen Betrieben. Der Ertrag bei der Wintergerste liegt laut der ZG Raiffeisen mit rund 6,5 t/ha unter dem Niveau von 2008. Auf dem Markt sei das Interesse obendrein gering, zumal die Überschüsse aus dem Vorjahr noch nicht abgesetzt worden seien, so die Einschätzung des Vermarkters. Das Kaufinteresse sei so gering, dass der Roggenpreis gegenüber dem Vorjahr um 50 % gefallen sei. "Qualitativ sehr gut war dagegen die Braugerste", fährt Kistl fort. Auch der Ertrag sei sehr gut, im Durchschnitt 5,6 t/ha. Ebenso zufrieden ist er mit dem Mais, der sich überdurchschnittlich schnell entwickelt habe. Die ZG Raiffeisen erwartet einen Ertrag von gut 10 t/ha.


"Kostendeckend arbeiten kann man nicht"


Das große Problem für die Genossenschaft ist jedoch der starke Überhang vom letzten Jahr. Die Nachfrage für Getreide sei gering. Dazu die hohen Düngerpreise. "Kostendeckend arbeiten kann man bei diesen Preisen nicht", bestätigt auch Willi Kief, Vertreter der Walldorfer Landwirte, der Zeitung. Die Ertragspreise seien in diesem Jahr ungewöhnlich niedrig: 8 Euro erhalte man derzeit für den Doppelzentner Weizen, 2008 wären das noch 15,50 Euro gewesen. Hinzu komme die geringere Qualität des Weizens, von Kollegen habe Willi Kief gehört, "dass viel von der Ernte in den Futtertrog wandert". Auch die Preise für Roggen, Hafer und anderes Getreide seien "beinah um die Hälfte" gesunken. Selbst für Raps, der ja auch für Biodiesel gebraucht wird, bekomme man nur noch 22 Euro pro Doppelzentner, 2008 wären es noch 39 Euro gewesen. Auch der Preis für Mais sei "im Keller". Willi Kief hofft, dass sich da bis zur Ernte noch etwas ändert. Gründe seien die Überhänge vom letzten Jahr, die Konkurrenz aus aller Welt und die sinkende Nachfrage. Die Düngerpreise hingegen seien erneut gestiegen, erklärt Willi Kief in dem Bericht weiter. Für "Nitroblau" etwa zahle man nicht mehr 35, sondern 50 Euro pro Doppelzentner.



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