Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Start der Ernte 2024 Agrarpaket der Bundesregierung Pauschalierung

News

GVO-Tagebuch Nr. 13: Und täglich grüßt...

"Und täglich grüßt das Murmeltier" ist eine bekannte Filmgeschichte in welcher ein Reporter jeden Morgen am gleichenTag aufwacht und die gleichen Gesprächen und Tätigkeiten erlebt, egal was er auch unternimmt. Aber der Reihe nach. 08.09.

Lesezeit: 4 Minuten

"Und täglich grüßt das Murmeltier" ist eine bekannte Filmgeschichte in welcher ein Reporter jeden Morgen am gleichenTag aufwacht und die gleichen Gesprächen und Tätigkeiten erlebt, egal was er auch unternimmt. Aber der Reihe nach. 08.09.2010 Bei meinem Landhändler, bei dem ich schon als Kind und heute meine Kinder, einen Lutscher bekam, erfahre ich, dass sie kein Rapssaatgut von Pioneer vermittelt haben. (Pioneer schreibt auf seiner Homepage vom 30.09.2010, dass sie 4 % mehr Saatgut verkauft hätten. Zahlen sind geduldig, wie wir inzwischen von Bankern wissen). 15.09.2010 Heute sollte von Pioneer der Vorschlag über eine Vereinbarung der Soforthilfe, die inzwischen auf 1800,-- € erhöht wurde, eintreffen. 19. \- 22. 09.2010 In diesen Tagen bestelle ich die vom Genmais betroffenen Flächen mit Wintergerste. Während des Pflügens und Säens habe ich Zeit etliche Telefonate zu führen. Von meinem Landhändler erfahre ich, dass der Geschäftsführer von Pioneer Herr Schmidt trotz intensiven Nachragens sich nicht meldet. Sonst sei der Kontakt durchaus rege, aber in Punkto Genmais schweigen die Telefone. Auch beim Bauernverband weiß man nichts Neues. Ich bekomme langsam das ungute Gefühl, dass Herr Schmidt auf Zeit spielt. Irgendwann wird einer dringend Geld brauchen und der Musterklage zustimmen, können wohl seine Gedanken sein. 28.09.2010 Der Rechtsanwalt des BBV in Augsburg teilt mir mit, dass wohl ein Landwirt mit Pioneer über eine mögliche Zusammenarbeit mit Pioneer diskutiert hat, den Forderungen der Firma aber doch nicht zustimmte. Der Bauernverband bereitet einen offenen Brief seiner Führungskräfte vor. In nächster Zeit soll möglichst auch ein offener Brief der Geschädigten zusammengestellt werden. Zudem ist jeder aufgefordert, sich an Herrn Schmidt oder andere Pioneermitarbeiter zu wenden, um die bedingungslose Position der betroffenen Landwirte klar zu machen. Weiter höre ich aus dem Gespräch heraus, dass Führungskräfte bei Pioneer nicht mit der Linie von Herrn Schmidt übereinstimmen. Dieser habe dies zu seiner persönlichen Idee erklärt. Inzwischen erklären sich immer mehr private und genossenschaftliche Lagerhäuser mit den Landwirten solidarisch und wollen die Geschäftstätigkeit mit Pioneer einschränken. Ein Freund von mir, der zeitweise Geschäftsführer eines großen Verlagshauses war, klärte mich darüber auf, dass es in solchen Positionen durchaus üblich ist begrenzte Zeitverträge abzuschließen (3 Jahre) um die Haftung nicht allzu sehr zu strapazieren. 30.09.2010 Mein Landhändler lässt mir ein Fax zukommen, worin hervorgeht, dass Pioneer keinen Musterkläger gefunden hat und den betroffenen Landwirten folgende Dokumente als Anlage befügt: a) Entwurf einer Vereinbarung über eine freiwillige Soforthilfe mit der Anlage 1.1. über die betriebsspezifischen Angaben zu den Umbruchsflächen b) Entwurf einer Beitrittserklärung zur Musterprozessvereinbarung c) Entwurf einer Einverständniserklärung zur Weitergabe Ihrer persönlichen Daten an die klageführende Rechtsanwaltskanzlei d) Entwurf der Musterporzessvereinbarung Als ich in meiner Post keinen dementsprechenden Brief finde, rufe ich bei einem Freund an, der ebenfalls betroffen ist. Er hat das Schreiben erhalten und schickt es mir per Fax.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.


Nach einem anstrengenden Arbeitstag überfliege ich das Schreiben nur und nehme mir das genaue Lesen für das Wochenende vor. Doch ein Wortlaut springt mir förmlich ins Auge: P6. Die Höhe der freiwilligen Soforthilfe beträgt pauschal 1800,-- pro von dem schädigenden Ereignis betroffenen Hektar. Von dem schädigenden Ereignis betroffene Flächen sind nur solche, die im Rahmen der Schadensermittlung durch die Versicherung Vereinigte Hagel ermittelt wurden. Der Tag damals war heiß, das Heu lag auf den Wiesen und die Hagelschätzer wollten die Flächen nicht einmal sehen. Einige meiner Kollegen haben aufgrund des überfallartigen Erscheinen der Hagelschätzer ihre Flächen auch gar nicht aufnehmen lassen. Bekommen die jetzt keinerlei Hilfe? Und die Politik schweigt sich aus. Von einem Mitarbeiter des Amtes für Landwirtschaft und Ernährung wird mir berichtet, dass keine schriftliche Bestätigung für die ordnungsgemäße Entfernung des Maises vorgesehen ist! Da sollten sich die Ministerien aber was einfallen lassen, sind denn Landwirte bei allen nur Erfüllungsgehilfen ohne Anspruch? "Und täglich grüßt das Murmeltier...."


Die Redaktion empfiehlt

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.