DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hat sich nachdrücklich gegen Presseberichte gewandt, wonach er die Milchbauern kritisiert hätte. Vielmehr habe er in seiner Grundsatzrede auf dem Bauerntag die deutschen Milchbauern mehrmals und nachdrücklich verteidigt und massive Forderungen zu deren Unterstützung gestellt. Gemeinsam und geschlossen sollten die Milchbauern alles unternehmen, um den Milchpreis zu verbessern, appellierte Sonnleitner. Allerdings hatte der DBV-Präsident am Dienstag auch ungewohnt offen zu den Mitgliedern gesprochen. Manches, was während des Milchstreiks abgelaufen sei, sei schockierend gewesen, rief er den knapp 1 000 Landwirten zu. Für ihn sei das "illegale Verhalten einiger Berufskollegen" nicht akzeptabel, zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung. Dazu habe es "so manche Verbeugung durch die Politik gegeben". Verärgert zeigte sich Sonnleitner aber auch über die Molkereien und den Handel. Vor allem aber dürfte er mit dieser Rede den Streit zwischen Bauernverband und BDM neu entfacht haben, vermutet die Zeitung. Der BDM konterte schnell, Sonnleitner verhalte sich wie "angeschossenes Wild" und zeige ein "dünnes Nervenkostüm". Der Bauernverband habe laut BDM-Sprecher Hans Foldenauer die Stimmung unter den Landwirten verschlafen. Die Süddeutsche stellt daher fest, dass es jetzt ganz einfach darum gehe, wer künftig die etwa 100 000 Milchbauern politisch vertritt.