Die Verbraucher blicken mit etwas weniger Zuversicht als in den vergangenen Wochen auf die kommenden drei Monate. Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland, fordert deshalb schnelle Entlastungen für kleine und mittlere Einkommen.
„Die konjunkturelle Lage ist nach wie vor gut. Die Aussichten trüben sich allerdings etwas ein“, so Sanktjohanser laut der Fachzeitschrift Lebensmittelpraxis. Der positive Trend der letzten Monate bei der Verbraucherstimmung setze sich nicht weiter fort. Das macht das leicht sinkende HDE-Konsumbarometer im Mai deutlich, heißt es.
Eine Ursache sind nach drei Anstiegen in Folge die sinkende Einkommenserwartungen der privaten Haushalte. Offenbar setzten in den vergangenen Monaten viele Bürger auf schnelle Entlastungen durch die neue Bundesregierung. Diese Hoffnungen wurden aber zwischenzeitlich enttäuscht, so die Lebensmittelpraxis weiter. „Die Regierung muss jetzt liefern und zumindest die im Koalitionsvertrag versprochenen Entlastungen umsetzen. Für eine dauerhafte Stärkung der Kaufkraft sollte die Politik kleine und mittlere Einkommen noch mutiger entlasten als bisher vereinbart“, betont Sanktjohanser. Es sei wichtig, sich nicht auf den guten Rahmenbedingungen auszuruhen, sondern die Wirtschaft krisenfest zu machen. Die sinkende Verbraucherstimmung sei ein erstes Warnsignal und eine klare Handlungsaufforderung an die Politik.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.