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Heimische Futtermittel als zukunftsfähiges Landwirtschaftsmodell

Die große Bedeutung heimischer Eiweißfuttermittel haben die Teilnehmer beim ersten Futtermitteltag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Umweltorganisation Germanwatch unterstrichen, der vergangene Woche in Hamm stattfand.

Lesezeit: 3 Minuten

Die große Bedeutung heimischer Eiweißfuttermittel haben die Teilnehmer beim ersten Futtermitteltag der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Umweltorganisation Germanwatch unterstrichen, der vergangene Woche in Hamm stattfand.


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Tobias Reichert von Germanwatch machte die exportorientierte industrialisierte Tierproduktion für den Löwenanteil der Treibhausgase aus der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. Dabei spiele die Abholzung von Wäldern und Savannen für den Anbau von Sojabohnen eine wichtige Rolle, erklärte Reichert. Daher sei eine stärkere Verwendung heimischer Leguminosen ein Beitrag zum Klimaschutz.


Für Christoph Dahlmann, Projektleiter des AbL-Eiweißfuttermittelprojekts Nordrhein-Westfalen „Vom Acker in den Futtertrog“ sind es auch die gesellschaftliche Diskussion über die Tierhaltung und die Ablehnung der Grünen Gentechnik in Lebensmitteln, die einen vermehrten Einsatz von heimischen Eiweißfuttermitteln notwendig machen. Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen oder Kleegras als natürliche Stickstoffsammler komme dabei eine besondere Bedeutung zu, weil sie wertvolle Eiweißfuttermittel seien und Fruchtfolgen bereicherten.


Der ehemalige AbL-Bundesvorsitzende Dr. Friedrich Graefe zu Baringdorf warb für „eine sonnengestützte statt erdölgesteuerte Zukunftslandwirtschaft“. Leguminosen seien keine Nische des Ökolandbaus, sondern die notwendige Voraussetzung für eine Ökologisierung der gesamten Landwirtschaft. Ohne Leguminosen wären die Menschen vor dem Erdöl verhungert, und ohne Leguminosen würden sie nach dem Erdöl nicht überleben, so Graefe zu Baringdorf. Deshalb sei nicht nur eine Eiweißstrategie, sondern eine Leguminosenstrategie notwendig.


Mit Rapsextraktionsschrot Eiweißlücke schließen


Dr. Thomas Schmidt vom Verband der ölsaatverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) stellte fest, dass Rapsextraktionsschrot mit einem Aufkommen von mehr als 3,5 Mio. t in der Fütterung einen erheblichen Anteil an der Schließung der sogenannten Eiweißlücke habe, nämlich aktuell von etwa 70 %. Aufgrund der hohen Produktionsintensität in der Tierhaltung gebe es jedoch aus Kostengründen nur eingeschränkte Alternativen.


Der Agrarsprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff, unterstrich, dass eben diese intensive Produktion weder bei der Erzeugung von Soja in Übersee noch in der hiesigen Verwertung nachhaltig sei und diese auch nicht den Vorstellungen weiter Teile der Gesellschaft entspreche. Eine Umkehr von diesem exportorientierten Modell sei daher geboten.


Bei der Umsetzung der EU-Agrarreform sollten nach Ansicht von AbL und Germanwatch die Stärkung der heimischen Futtermittelerzeugung und des Leguminosenanbaus auf die agrarpolitische Tagesordnung kommen. So könnte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner beispielsweise den Leguminosenanbau bei den Umweltmaßnahmen fest installieren und schon jetzt hier eine wirksame Unterstützung für Züchtung, Forschung, Anbau, Verwertung und Handel leisten. (AgE/ad)

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