Die Grünen-Europaabgeordnete Maria Heubuch hat die Europäische Kommission aufgefordert, Daten über das Ausmaß des Aufkaufs von Agrarland durch internationale Kapitalgesellschaften und Spekulanten vorzulegen. Diese Entwicklung, gemeinhin auch Landgrabbing genannt, sei längst nicht mehr allein ein Problem in Entwicklungsländern, sondern finde inzwischen in allen Ländern der EU, vor allem den neuen Mitgliedstaaten statt, erklärte Heubuch.
Laut Schätzungen seien weltweit zwischen 80 Mio ha und 230 Mio ha Fläche von Landgrabbing betroffen. Der Bodenmarkt insgesamt sei intransparent. „Problematisch ist diese Entwicklung für bäuerliche Betriebe, die bei den horrend steigenden Landpreisen nicht mehr mithalten können. Eine Grünlandfläche im Allgäu kostet mittlerweile 50 000 Euro pro Hektar, und in Rumänien werden bereits mindestens 10 % der landwirtschaftlichen Flächen durch ausländische Investoren kontrolliert“, monierte Heubuch, die selbst Milchbäuerin ist. Verschärft werde dieses Phänomen durch die Finanzkrise, die landwirtschaftliche Flächen zu einem Spekulationsobjekt mache.