In Ostafrika droht durch die Heuschreckenplage eine Hungersnot. Darauf hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) jetzt hingewiesen. Er fordert die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen auf, den Kampf gegen die Insekten zu verstärken.
Auch die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, warnte laut Spiegel, dass die Entwicklungsarbeit von Jahren durch die Heuschreckenplage zunichtegemacht werden könnte. Thieme bezweifelt, dass die bisherigen Maßnahmen gegen die Plage ausreichen.
Deutschland hat der FAO bereits 20 Millionen Euro für humanitäre Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützt Deutschland auch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). "Die Heuschreckenplage darf nicht zu einer neuen Hungersnot und Vertreibung führen", sagte der Entwicklungsminister.
Die FAO bezeichnet die Situation in Afrika als "extrem alarmierend". In Staaten wie Kenia und Somalia formierten sich neue Schwärme. Betroffen sind den Angaben zufolge in Afrika auch Äthiopien, Uganda, der Kongo, der Sudan, der Südsudan und Eritrea.
Laut Müller wird die Heuschreckenplage total unterschätzt. Es handele sich um die größte Plage seit Jahrzehnten, manche sagen sogar seit Menschengedenken, betonte der Entwicklungsminister. "Das Dramatische ist die Voraussage, dass die Schwärme noch zwanzigmal größer werden können. Die Folge ist: Es fehlt an Lebensmitteln, an Viehfutter, und es gibt Hunger, Not und Elend."