Für den niedersächsischen FDP-Umweltpolitiker Gero Hocker sind die vermehrten Nutztierrisse von Wölfen Ergebnis der Passivität von Umweltminister Stefan Wenzel im Umgang mit verhaltensauffälligen Tieren.
„Man löst eben keine Probleme, indem man ehrenamtliche Strukturen, wie etwa unseren Jägern mit dem Wolfsmanagement Kompetenzen entzieht und diese Aufgabe in Behörden überträgt“, sagte Hocker. Mit dem Wolfsbüro, das jährlich über eine Million Euro Steuermittel verschlinge, werde der Konflikt zwischen Raubtier und Nutztierwirtschaft nicht gelöst.
„Das Gegenteil ist der Fall. Diejenigen, die sich in der Natur wirklich auskennen, sind nicht ihre Beamten im Wolfsbüro, sondern die Jäger, die anders als Mitglieder von NABU oder BUND ihre Sachkenntnis in Prüfungen bewiesen haben und die tagtäglich in der Natur unterwegs sind“, so Hocker.
Der FDP-Politiker forderte erneut, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. „Zieren Sie sich nicht länger, verhaltensauffällige Tiere erlegen zu lassen und sorgen Sie dafür, dass perspektivisch die Wolfspopulation gemanagt wird und der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Das ist ihre verdammte Pflicht als Umweltminister dieses Landes“, sagte Hocker zu Minister Wenzel im Landtag.
Die derzeitige Verweigerungshaltung von SPD und Grünen zu dieser Forderung sei verantwortungslos. Hocker: „Sie werden die Verantwortung tragen müssen, wenn es zu weiteren Nutztierrissen von verhaltensauffälligen Wölfen kommt. Und es ist keine Panikmache, Herr Minister, wenn ich Ihnen prophezeie, dass es noch viel schlimmer werden wird, wenn Sie nicht endlich handeln.“
Hintergrund
Im Niedersächsischen Landtag fand am Mittwoch vor dem Hintergrund der vermehrten Schafsrisse im Landkreis Vechta erneut eine Aktuelle Stunde zum Thema Wolf statt. Vor dem Umweltministerium wollten zahlreiche Weidetierhalter demonstrieren.
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