Die Anzeichen für das Einstellen der Geschäftstätigkeit zahlreicher Milchviehbetriebe mehren sich. Thüringens Landwirtschaftsminister Volker Sklenar (CDU) hat am Dienstag erstmals offen von Signalen gesprochen, dass Betriebe die Milchviehproduktion aufgeben wollen. DBV und BDM sprechen darüber schon seit Wochen. Wie Sklenar laut der Thüringischen Landeszeitung weiter erklärte, ist die Landwirtschaft in dem Bundesland von der Wirtschaftskrise voll erfasst, weshalb die Betriebe unter Zahlungsproblemen infolge steigender Kosten und sinkender Erzeugerpreise leiden. Sklenar habe versprochen, dass die 5 Mio. Euro, die von der EU zur Bewältigung der Krise fließen, hauptsächlich für Milch produzierende Betriebe eingesetzt werden sollen. Frank Augsten, Landesschef der Grünen in Thüringen, sieht keinen Weg an der Milchdrosselung vorbeiführen. Vor der Wahl, so die Meinung des Politikers, drücke man sich in Berlin um wichtige Entscheidungen. Seiner Ansicht nach müssten 40 % der Milchviehbetriebe schließen, um die Situation auf dem Markt zu entspannen. Das könne man den Bauern so kurz vor der Wahl allerdings nicht direkt sagen, so Augsten. Die getroffen Maßnahmen würden nur dazu beitragen, das Sterben der Betriebe zu verzögern, zitiert die Thüringer Zeitung den Politiker.