„Ich hoffe, dass Agrarministerin Aigner die Debatten um die Charta sachlich und fundiert führt und nicht auf den schnellen Beifall des gesellschaftlichen Mainstreams schielt, denn an den Agrarsektor werden viele Wünsche und Erwartungen herangetragen.“ Das schreibt DBV-Präsident Gerd Sonnleitner mit Blick auf die bevorstehende Veröffentlichung der Charta für Landwirtschaft.
Aigner will damit nach eigener Aussage einen Kompass für eine moderne Agrar- und Verbraucherpolitik entlang der gesamten Lebensmittelkette entwerfen. Zudem soll das Papier Handlungsansätze aufzeigen, um Spannungsfelder wie Tierschutz, Flächenverbrauch oder Agrarhandel, und um Widersprüchlichkeiten im Konsum- und Ernährungsverhalten oder bei „Teller und Tank“ einer Lösung zuzuführen.
Sonnleitner weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch der DBV einen Zukunftsdialog angestoßen habe, wie Herausforderungen der Zeit angegangen werden sollen. Sonnleitner wörtlich: „Mit kräftiger Unterstützung durch Landes- und Kreisverbände haben wir in Koblenz beim Deutschen Bauerntag 2011 ein Leitbild für den DBV verabschiedet und am gleichen Tag festgehalten, diese Debatte um grundsätzliche Frage- und Weichenstellungen in der Landwirtschaft zu erweitern.“ Dialog- und Zukunftswerkstatt heiße das neue Format, das, wie Sonnleitner weiter beschreibt, brennende Themenstellungen im Verband vertiefen soll. Auf der Agenda stehe für die laufende Wintersaison das Thema Tierhaltung, denn nach Ansicht Sonnleitners müsse eine erfolgreiche Tierhaltung auch in Zukunft in der Gesellschaft verankert bleiben!
Anerkennend äußerte sich der DBV-Präsident zu dem Engagement der Landjugend in Sachen „Zukunftsinitiative Landwirtschaft 2030“. Dies zeige, dass der Nachwuchs eigene Visionen und Ideen für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft entwickle. Zudem erwarte der Präsident mit Freude „spannende Diskussionen zwischen ‚Alten und Jungen’“. (ad)
Mehr:
Charta für Landwirtschaft ist fertig (16.1.2012)