Für Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter waren die Botschaften des alten und neuen Präsidenten des Bauernverbandes auf dem Bauerntag enttäuschend. „Mit Trotz und Weiter-So Parolen verschlimmert Joachim Rukwied die aktuelle Krise für die Bauern. Es ist sehr bedauerlich, dass er jede Bereitschaft vermissen lässt, neue Impulse für eine nachhaltige, tier- und umweltschützende Landwirtschaft aufzunehmen“, so Hofreiter.
Wenn der Bauernverband weiterhin am „Immer mehr, immer größer, immer billiger“ Kurs festhalte, dann würden immer mehr Landwirte in die wirtschaftliche Krise rutschen, dann gehe das Höfesterben weiter.
„Es ist Zeit, wirtschaftliche Vernunft mit Tier- und Umweltschutz und Verbraucherinteressen zu verbinden. Es ist Zeit für eine Agrarwende, die den Bauern eine Perspektive gibt. Wir brauchen mehr Klasse und weniger Masse in der landwirtschaftlichen Produktion - mehr hochwertige Lebensmittel, umweltverträglich und tiergerecht produziert“, stellte Hofreiter klar.
DBV-Präsident Rukwied betonte dagegen: "Wir sind nicht gegen eine Weiterentwicklung der Landwirtschaft, gegen mehr Tier- und Umweltschutz. Es muss aber praktikabel sein und darf die ökonomische Basis der Betriebe nicht gefährden." Diese Voraussetzungen seien aber leider nicht immer erfüllt.
Gerade Herr Hofreiter habe mit seiner Forderung nach Abschaffung der Massentierhaltung, die deutschen Tierhalter pauschal an den Pranger gestellt. Dabei habe er vorher noch nicht einmal definiert, was in seinen Augen Massentierhaltung ist. "Wir wehren uns gegen solche ungerechtfertigten Angriffe, die unter die Gürtellinie gehen", begründete Rukwied seine klaren Worte. Auch das sei ein Signal des Bauerntags von Hannover. Der Bauernverband schlage aber keine Türen zu. Für sachliche Gespräche stünde er immer zur Verfügung, betonte der DBV-Präsident.
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