Kritik an den nach wie vor hohen Düngemittelpreisen hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) geübt. Gerade bei sinkenden Energiepreisen seien hohe Düngerkosten nicht mehr erklärbar, stellte der BWV fest. Die Preise stünden unter Druck, und es liege der Verdacht nahe, dass die Hersteller durch die Verknappung des Angebotes die Preise künstlich auf einem hohen Niveau halten wollten. Die Entwicklung bei der Ammonnitrat-Harnstofflösung zeige den richtigen Weg auf, so der BWV. Die Preise sollten sich bei anhaltend abgesenktem Energiepreisniveau auf weniger als 30 Euro/dt einpendeln. BWV-Präsident Leo Blum unterstrich, er unterstütze die Gespräche des DBV mit Vertretern des Industrieverbandes Agrar.
Beide Seiten stimmten darin überein, dass die aktuelle Marktlage aufgrund der Finanzkrise eine nie dagewesene Extremsituation darstelle. "Die Industrie muss sich endlich bewegen, damit sich die Nachfrage nach Düngemitteln wieder erhöht. Aufgrund der hohen Preise kann Kaufzurückhaltung seitens der Landwirtschaft Qualitätseinbußen bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen zur Folge haben. Damit wäre weder der Industrie noch der Landwirtschaft gedient", gab Blum zu bedenken. Wer von steigenden Erzeugerpreisen profitieren wolle, müsse bei sinkenden Produzentenerlösen die Preise wieder auf ein erträgliches Maß zurückschrauben.