In Ostafrika bahnt sich derzeit eine dramatische Hungerkatastrophe an. Nachdem nun schon zwei Regenzeiten hintereinander ausgefallen sind, hungern in Somalia, Äthiopien, Dschibuti und im Norden Kenias rund 12 Mio. Menschen. Es heißt, 2011 sei das trockenste Jahr seit 1950.
Wie die Süddeutsche berichtet, versuchen die Halbnomaden gerade verzweifelt, ihre Kühe möglichst schnell gegen Getreide zu tauschen, da ihre Tiere massenhaft sterben, während die Mais- und Hirsepreise unaufhaltsam steigen. In manchen Gegenden koste die Hirse fast das Dreifache im Vergleich zum vergangenen Sommer, manche Herden seien um die Hälfte geschrumpft.
Besonders im vom Bürgerkrieg gezeichneten Somalia sei die Lage schlimm, berichten Hilfsorganisationen. Viele würden nach Äthiopien und Kenia fliehen, nachdem das Vieh verendet sei. Die Aufnahmelager in den Nachbarländern seien bereits um das fünffache überbelegt. Doch auch diesen Staaten geht es kaum besser. Allein in Kenia leiden fast 2,5 Mio. Menschen unter Wassermangel.
Die Lebensmittelvorräte vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen werden in der Region voraussichtlich bis September reichen. Danach befürchten Hilfsorganisationen den unkontrollierbaren Hungerstod, wie die Welt ihn Mitte der 1980er Jahre in Äthiopien zuließ. Damals starben bis zu 1 Mio. Menschen, so die Zeitung. (ad)