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Im Sog der Krise

Die Finanzkrise erfasst immer weitere Wirtschaftsbereiche. Auch die Agrarbranche bleibt nicht unberührt davon. Dr. Christian Bock von der Landwirtschaftlichen Rentenbank sagte etwa kürzlich: "Wir werden nicht ungeschoren davonkommen, aber wir werden auch nicht so stark in die Knie gehen wie andere Branchen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Finanzkrise erfasst immer weitere Wirtschaftsbereiche. Auch die Agrarbranche bleibt nicht unberührt davon. Dr. Christian Bock von der Landwirtschaftlichen Rentenbank sagte etwa kürzlich: "Wir werden nicht ungeschoren davonkommen, aber wir werden auch nicht so stark in die Knie gehen wie andere Branchen." In der Tat: Landwirte erzeugen das krisensicherste Produkt überhaupt \- Lebensmittel. Auch in Krisen müssen Menschen essen. Trotzdem klingen die täglich neuen Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft mehr als beunruhigend. Umsatzeinbrüche bis zu 30 % und mehr, zunehmende Insolvenzen, milliardenschwere staatliche Rettungspakete für Banken und Konjunktur \- die Wirtschaft steuert offenbar weltweit in die größte Rezession seit Jahrzehnten. Deutschland als Export-Weltmeister ist von dieser Entwicklung besonders betroffen, wenn in wichtigen Absatzmärkten die Kaufkraft wegbricht oder die Märkte durch neue Zölle und andere Maßnahmen abgeschottet werden. Das gilt durchaus auch für den Agrarsektor. Wie wirkt sich der Konjunktureinbruch aktuell auf die Unternehmen und Märkte im Agrarbereich aus? Diese Frage hat top agrar in den letzten Wochen mit zahlreichen Experten und Entscheidern der Branche diskutiert. Das Ergebnis, jetzt ausführlich in der März-Ausgabe: Vieles lässt sich noch nicht sicher einschätzen, die Unsicherheit, wie stark uns die Krise noch treffen wird, ist groß.


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Die Banken



Im ersten Teil des top agrar-Schwerpunktes zur Krise beurteilen die Banken die Situation. Das Verhandeln über günstige Finanzierungskonditionen ist jetzt nicht leichter geworden, doch die meisten Hausbanken wissen, was sie an ihren landwirtschaftlichen Kunden haben. "Die Baupreise sind günstig, und im März könnte die nächste Leitzinssenkung kommen", meint Dr. Gerd Wesselmann, Agrarexperte der WGZ-Bank. " Aber das Zinsniveau ist bereits jetzt so günstig, dass man sinnvolle Investitionen nun nicht aufschieben, sondern umsetzen sollte." Bernhard Gründken von der LWK NRW meint: "Die Banken fragen bei der Kreditvergabe wieder stärker nach Sicherheiten. Eine stärkere Risikobewertung kann im Einzelfall zu Zinsaufschlägen führen."


Die Schlacht-Branche



Die Schlacht-Branche sorgt sich dagegen derzeit um die Exporte und setzt darauf, dass wenigstens die Inlandsnachfrage stabil bleibt.


"Bei den Lebensmittelpreisen ist nach den Rekorden wieder eine gewisse Normalität eingetreten, die die Nachfrage steigern könnte. Der Inlandsabsatz hat weiterhin höchste Bedeutung, weil die Exportmöglichkeiten für 2009 derzeit schwierig einzuschätzen sind", erklärt VION-Chef Dr. Uwe Tillmann gegenüber top agrar. Dr. Bernd Cordes, Vorstand der Westfleisch e.G. ergänzt: "Im Laufe des Jahres könnte sich die Nachfrageschwäche verschärfen und auch auf die Fleischwirtschaft durchschlagen. Wachstumsraten wie 2008 werden wir möglicherweise nicht wieder erreichen können."


Der Landhandel



Der Landhandel rechnet damit, dass es künftig häufigere und heftigere Preisschwankungen geben wird, mit denen das Risiko wächst. "Die Banken müssen die atypischen Verhältnissen im Landhandel, z.B. mit den Kreditspritzen im Frühjahr für die Betriebsmittel und im Sommer für die Erntefinanzierung, sowie die Risikoabsicherung der Ernte über physische Verkaufskontrakte und über die Börsen bei Kreditverhandlungen verstehen", sagt der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft, Bruno Fehse, in dem top agrar-Beitrag. Johannes Schulte-Althoff, Vorstand der Agravis Raiffeisen AG, ist der Ansicht: "Der grüne genossenschaftliche Verbund ist durch seine Größe in Krisenzeiten im Vorteil. Trotzdem hat Agravis geplante Investitionen für das laufende Jahr gekürzt bzw. verschoben. Die Liquidität ist aber langfristig gesichert, zudem hoffen wir auf fallende Zinsen am Kapitalmarkt." Der Präsident der Deutschen Raiffeisenverbandes, Manfred Nüssel, sagt: "Die Genossenschaften sind der Fels in der Brandung. Sie sind breit aufgestellt, sichern sich zunehmend gegen Preisschwankungen ab und sind eng mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken verbunden, die deutlich weniger von der Krise betroffen sind."


Der Milchmarkt



Sorgen bereitet derzeit auch der Milchmarkt. Die Nachfrage geht weltweit zurück. Geht es ab Sommer wieder aufwärts? Dr. Rudolf Schmidt vom DBV ist sich sicher: "Das Preistief bei Milchprodukten ist erreicht. Die Nachfrage zieht spürbar wieder an. In der zweiten Jahreshälfte dreht der Markt." Susanne Nüssel vom Verband der Bayerischen Privatmolkereien warnt: "Wir sollten die Krise der Molkereien nicht herbeireden. Alle Branchen haben Absatzprobleme, die wieder überwunden werden."


Die Landtechnik-Branche



Die Landtechnik-Branche kann nach Rekordjahren wieder Luft holen, der Markt normalisiert sich. "Die deutsche Landmaschinen-Industrie ist Export-Weltmeister", freut sich VDMA-Präsident und Fendt-Geschäftsführer Hermann Merschroth. Der Geschäftsführer von Krone, Wilhelm Voss, bleibt ebenfalls ruhig: "Die Nachfrage in den traditionellen Märkten ist noch relativ stabil." Franz Grimme sagt jedoch: "Der Absatz in Russland und der Ukraine ist wie abgerissen."


Die Vermarkter


Mit der Finanzkrise wächst die Sorge, dass auch einzelne landwirtschaftliche Vermarkter ins Trudeln geraten könnten. Wie Sie sich gegen mögliche Zahlungsausfälle schützen - und wo die Grenzen der Absicherung liegen, behandelt der letzte Abschnitt des Spezials "Finanzkrise".


Das alles sowie ausführliche Berichte lesen Sie jetzt in der Ausgabe 3/2009 ab Seite 16.

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