In einem anonymen Videobeitrag, der vom belgischen Staatsfernsehen RTBF auf seiner Website veröffentlicht wurde, beschuldigt ein Bürger belgische Jäger, über Jahre Wildschweintransporte aus Polen nach Belgien organisiert zu haben. Die Tiere seien eingeführt worden, um bei organisierten belgischen Jagdgesellschaften hohe Abschussraten von bis zu 200 Tieren vorzulegen.
Die bisher nicht belegte Anschuldigung führt zu heftigen Reaktionen in der belgischen Jägerschaft in den sozialen Medien. Die anonyme Aussage auf der RTBF-Website wird als Versuch bezeichnet, den Jägern in Belgien den schwarzen Peter für den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in die Schuhe zu schieben.
Die Polizei weiß nichts über illegale Transporte oder Aufzucht von Wildschweinen in der Nähe von Etalle
Das Polizeikommissariat Brüssel teilte auf Anfrage mit, dass nach ihrem Wissen bislang in dieser Angelegenheit keine Anzeige bei den föderalen Polizeidienststellen in Belgien eingegangen sei.
Bereits in der Woche zuvor, war Walloniens Landwirtschaftsminister René Collin Berichten entgegengetreten, die behaupteten, dass in der Nähe des ASP-Ausbruchherdes bei der Ortschaft Etalle in der Provinz Luxemburg eine illegale Wildschweinaufzucht betrieben worden sei. „Bei den zuständigen Aufsichtsbehörden und der Polizei hat es keine Anzeige wegen illegaler Aufzuchtanlagen gegeben“, erklärte Collin gegenüber RTBF.