In einem Putenmastbetrieb im Kreis Cloppenburg wurde ein niedrig pathogenes H5-Influenzavirus nachgewiesen. Alle 9000 Tiere seien bereits gekeult worden, sagte ein Sprecher des Agrarministeriums in Hannover am Mittwoch. Es handele sich jedoch nicht um das hochpathogene Virus H5N1. Um den Betrieb wurde ein 1000-Meter-Sperrgebiet eingerichtet, die Stallungen werden gereinigt. Wie der Internetdienst Animal Health Online (AHO) berichtet, werden im Sperrgebiet Untersuchungen durchgeführt, Geflügel dürfe nicht transportiert werden. Bei den Umgebungsuntersuchungen im Sperrgebiet um den betroffenen Bestand im Raum Garrel sei das Virus nun auch in einem weiteren Bestand nachgewiesen worden. Nach Berichten der Münsterländischen Tageszeitung (MT) mussten 20 000 Tiere sofort getötet werden. Als weitere Folge sei ein neuer Sperrbezirk um die beiden Ställe eingerichtet worden, der nun insgesamt zwölf Putenställe mit zusammen 195 000 Tieren umfasse. Betroffen von den Seuchenabwehrmaßnahmen seien derzeit sieben Landwirte, so die MT.

In Putenmastbeständen werden nach AHO-Angaben spezielle Eigenkontrolluntersuchungen auf Vogelgrippe durchgeführt. Während dieser würden deutschlandweit alle Mastputenbestände regelmäßig beprobt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen seien bisher ausnahmslos negativ gewesen, also frei von Antikörpern gegen die Vogelgrippe. Die jetzt auffälligen Proben seien im Rahmen darüber hinaus gehender verdachtsbedingter Eigenkontrollen durch ein Privatlabor angezeigt worden. Das niedersächsische Agrarministerium sieht als eine mögliche Einschleppungsursache Wildenten.

Fachlicher Hinweis von AHO: Bei dem gefundenen Influenzavirus handele es sich um ein Aviäres Influenzavirus niedriger Pathogenität, welches nur bei Einzeltieren milde Krankheitserscheinungen hervorrufe. Aus diesem Grunde seien Meldungen in der Laienpresse über "Vogelgrippe in Niedersachsen" falsch und irreführend.