Die Injektionsdüngung von Stickstofflösungen genießt von Seiten der Landwirte ein ungebrochenes Interesse und ist nach Einschätzung von Experten des Julius-Kühn-Instituts (JKI) "ein Düngeverfahren mit Zukunft". Dr. Martin Kücke vom Institut erklärte dazu letzten Monat in Braunschweig: "Im Getreide-, Mais-, Raps-, Kartoffel- und im Gemüseanbau belegen die Versuche verschiedener Forschungseinrichtungen, dass Injektionsdüngeverfahren nahezu immer zu gleichen oder höheren Erträgen führen als herkömmliche Düngestrategien." Darüber hinaus finde die seit 1970 in Deutschland angewandte Methode bei Umweltverbänden verstärkt Beachtung, weil die Düngermengen reduzierbar und die Umweltbelastung vergleichsweise gering seien, erläuterte Kücke die Diskussionsergebnisse.
Hinsichtlich des Trinkwasserschutzes zeigten Freilandmessungen an unterschiedlichen Standorten, dass die Nitratgehalte im Sickerwasser nach Injektionsdüngung häufig niedriger seien als bei Anwendung eines konventionellen Verfahrens. Darüber hinaus könnten Ammoniakemissionen durch das direkte Einbringen des flüssigen Düngers in den Boden um 99 % reduziert werden.
Nach Angaben des JKI hat die Injektionsdüngung in Deutschland in den zurückliegenden Jahren an Bedeutung gewonnen. Derzeit werde das Verfahren bundesweit auf rund 70 000 ha angewendet. Das seien 60 000 ha mehr als noch 2004. Daneben entwickle sich auch die Technik weiter. So seien auf dem Symposium Injektionsverfahren vorgestellt worden, die die Düngerlösung mit hohem Druck in den Boden schössen.
Lesen Sie hier den Praxisbericht von Robert Stadtlander dazu.