Das Thema insektenfreundliche Landwirtschaft ist laut Linken-Agrarsprecherin Dr. Kirsten Tackmann inzwischen in immer mehr Betrieben angekommen. Es würden jedoch noch mehr mitmachen, wenn die Maßnahmen zur Kompensation der Probleme ausreichend honoriert würden und mit weniger Hürden, zum Beispiel Anlastungsrisiken, verbunden wären, sagte sie am Freitag.
„Der Insektenschwund ist nur ein Symptom für ein krankes System, in dem übermächtige Handels- und Verarbeitungskonzerne für eigene Profite Erzeugerpreise erpressen, die deutlich unter den Kosten für eine nachhaltige Landwirtschaft liegen. Dieses System lässt auch zu, dass Bodenspekulanten die Bodenpreise explodieren lassen und damit ortsansässige Landwirtschaftsbetriebe ruinieren. Diese Systemfehler gehen auf Kosten von Mensch und Natur. Wer diese Ursache nicht beseitigen will, schmiert nur weiße Salbe auf eine lebensgefährliche Wunde“, erklärte Tackmann weiter.
Die sinkende Zahl an Insekten habe mit dem Einsatz hoch insektengefährlicher Pflanzenschutzmittel zu tun, die zur Sicherung maximaler Ernten eingesetzt werden im Versuch, zu niedrige Erzeugerpreise zu kompensieren, ist die Politikerin überzeugt. Zudem fehlten vielfältige, auch später blühende Ackerkulturen und insektenfreundliche Randstreifen an Feldwegen, Gewässern und Waldrändern. Hecken hätten kaum noch Platz, weil sie der Effizienz der Ackernutzung im Wege stehen und die Flächenprämie reduzieren.
${intro}