Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

News

Investmenthäuser haben Agrarmärkte längst entdeckt

Die Entwicklungen auf den Weltagrarmärkten und die extreme Ernte 2011 waren am Dienstag Thema bei der Fachtagung „Agrarmärkte 2012“ auf der Agritechnica in Hannover. Die zunehmende Volatilität und die daraus resultierende Preisunsicherheit auf den Agrarmärkten sowie die Risiken für die Agrarwirtschaft standen hierbei besonders im Vordergrund.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Entwicklungen auf den Weltagrarmärkten und die extreme Ernte 2011 waren am Dienstag Thema bei der Fachtagung „Agrarmärkte 2012“ auf der Agritechnica in Hannover. Die zunehmende Volatilität und die daraus resultierende Preisunsicherheit auf den Agrarmärkten sowie die Risiken für die Agrarwirtschaft standen hierbei besonders im Vordergrund.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.



DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit funktionierender Warenterminbörsen. Die großen Preisausschläge der jüngsten Zeit hätten heftige Diskussionen ausgelöst. Der Begriff der Spekulation sei schnell bei der Hand, insbesondere im Hinblick auf den Börsenhandel. Allerdings dürfe man nicht außer Acht lassen, dass ein Großteil der Marktschwankungen auch fundamental bedingt sei. Bartmer appellierte an die Politik, bei allen gegenwärtig diskutierten Regulierungsabsichten die stabilisierende Wirkung der Börseninstrumente im Auge zu behalten. Er betonte, dass vor allem ausreichende Transparenz notwendig sei für den freien Handel von Agrarprodukten.


Banken und Investmenthäuser sind große Spieler am Agrarmarkt


Die großen Preisausschläge, die die Branche mittlerweile sieht, werden unter anderem durch außerlandwirtschaftliche Investoren und Institutionen verursacht. Das sagte Makler Lars Kuchenbuch von der Firma KS Agrar in seinem Vortrag. Die größten Spieler am Agrarmarkt seien die Investmenthäuser Goldman & Sachs und die Deutsche Bank. Betrachtet man den Getreidemarkt seit der Saison 2007/08 zeigen Kuchenbuch zu Folge die aktuellen Getreidebilanzen sowohl eine Zunahme der Bestände wie eine Zunahme des Verbrauchs. Die Bestandszuwächse beruhen auf Erntesteigerungen nach dem Einbruch von 2007, wobei auch die Saison 2010/11 global mit Mindererträgen aufwartete. Beim Mais ist ebenfalls eine jährliche Ertragssteigerung zu verzeichnen, gleichzeitig aber auch ein kontinuierlicher Bestandsabbau aufgrund des jährlich steigenden Verbrauchs, der vor allem auf das Konto der Bioenergie und hier speziell auf die Bioethanolproduktion geht.

 

Das Anlageangebot im spekulativen Bereich wurde nach Ansicht von Kuchenbuch in den vergangenen Jahren stetig erweitert. Hier zu nennen sind Fonds, Zertifikate, Index Funds und Index basierte Fonds (ETF), die börsengehandelt sind. Durch die verstärkten Aktivitäten von Investoren an den Terminbörsen ist die Volatilität der Preise sprunghaft angestiegen. Das führt nach Ansicht des Maklers auch zu Auswirkungen auf das klassische Hedging, das zur Preisabsicherung über die Warenterminbörsen genutzt wird.


OECD: Einige gute Ernten notwendig, um Lager wieder zu füllen


Bei der Auswertung der fundamentalen Daten kann man grundsätzlich von einer Preisstabilität und tendenziellen Befestigung für die Agrarmärkte ausgehen, die hauptsächlich nachfragegetrieben sein werden. Das bestätige Ignacio Pérez von der OECD. In ihrem Ausblick für die Dekade von 2011 bis 2020 geht die OECD davon aus, dass die hohen Lebensmittelpreise und starken Schwankungen auf den Rohstoffmärkten die Agrarmärkte bestimmen werden. Weltweit steigt die Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie nach Biokraftstoffen. Das Preisniveau von landwirtschaftlichen Produkten bleibt hoch.

 

Pérez stellte in seiner Analyse fest, dass es einige Zeit und gute Ernten brauchen wird, bis die Lagerbestände wieder auf einem höheren Niveau aufgebaut sein werden. In dieser Zeit werde aber das derzeit beispielsweise aus den Finanzmärkten kommende Risiko nicht abnehmen. Außerdem können unvorhergesehene Wetterereignisse eintreffen, die die Ernten schmälern.

 

Die höheren Agrarpreise sieht Pérez durchaus als Stimulanz für weitere Investitionen in den Agrarsektor, die dazu beitragen werden, die Produktivität und Erträge zu erhöhen. Andererseits warnt der Marktanalyst auch davor, dass die Produktionskosten steigen, was das Produktivitätswachstum wiederum einschränken könnte. Die OECD geht in ihren Marktanalysen davon aus, dass sich die Energiekosten noch signifikant erhöhen werden. (ad)

 

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.