Die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Dienstag in Osnabrück ist für den bisherigen Vorstand und Beirat mit einem Denkzettel zu Ende gegangen. Bekanntlich hatte eine Gruppe von Schweinehaltern eine eigene Liste aufgestellt. Mit der Aktion ProISN warben sie für einen Richtungswechsel in der ISN. Die Mitglieder hatten darüber seit 14 Uhr abgestimmt.
Das Ergebnis
August Rietfort (proISN) unterlag mit 200 Stimmen Konkurrentin Birgit Scharlau (ISN), die 210 erhielt. Christian Haskamp (proISN) setzte sich mit 213 Stimmen gegen Gerhard Harms (ISN) mit 187 Stimmen durch.
Die Position des Vorstandsvorsitzenden stand nicht zur Wahl. Diesen Posten bekleidet Heinrich Dierkes.
Insgesamt wurden fünf Landwirte der Liste ProISN in Vorstand und Beirat gewählt. Die restlichen zur Wahl stehenden Posten wurden durch Vertreter der bisherigen ISN-Riege besetzt. August Rietfort zeigte sich zwar enttäuscht, dass ein mehrheitlicher Austausch der Vorstandsmitglieder durch Vertreter von ProISN damit nicht gelungen ist. Zugleich zeigte er sich aber zuversichtlich, dass die ISN diesen Denkzettel verstanden habe. Mehr habe man ja auch nicht erreichen wollen, als dass über einen Richtungswechsel der Politik des Verbandes nachgedacht wird. Dieser Denkanstoß sei bei jedem angekommen.
Anschließend wurde noch lange über zwei Anträge diskutiert. Zum einen ging es um die 35 Cent Kopfpauschale, den Korrekturwert Kopfgewicht bei der Schlachtabrechnung. Zum anderen stellte ein Mitglied den Antrag, über die 20 Cent Branchenkommunikation des DBV abzustimmen. Ein Jurist erklärte der Versammlung jedoch, dass das Ergebnis solch einer Abstimmung keinen Einfluss auf die Initiative habe. Die Abstimmung unterblieb daher.
Insgesamt ist die Versammlung ruhig verlaufen. Es kam nicht zu dem erwarteten Messerwetzen, berichtete top agrar-Redakteur Andreas Beckhove abschließend aus der Osnabrücker Stadthalle.