"Geflügelställe sind Brutstätten für gefährliche Keime und Viren, die von dort aus in der Umgebung verteilt werden", so die Meinung einer Bürgerinitiative bei der Podiumsdiskussion des WDR zum Thema "Hühner-Massenställe" in Steinfurt. In keinem der in der Region bewirtschafteten Ställe gäbe es Abluftfilter, kritisierte sie weiter. Ihr pflichtete der nordrhein-westfälische Agrarminister Johannes Remmel bei, im Münsterland gebe es mittlerweile Zustände wie in Südniedersachsen. Teilweise gäbe es massive Probleme innerhalb der Dörfer. Johann Prümers vom Bauernverband verwies hingegen auf die gewachsenen Strukturen und die Notwendigkeit, sich als Landwirt zu spezialisieren und auf die Märkte von morgen einzustellen. Eine gewisse Betriebsgröße sei dazu unerlässlich. Die Geflügelmast könne erst ab 80 000 bis 100 000 Plätzen einen eigenen Betriebszweig bilden. Dennoch sei grenzenloses Wachstum zu diskutieren. "Wir Landwirte hegen und pflegen unsere Tiere", betonte Prümers. Ein Hähnchenmäster aus Steinfurt erklärte, seine 46 000 Tiere würden optimal gehalten, dafür würden auch die geringen Verluste von 1 bis 2 % sprechen. Problematisch sei, dass viele Verbraucher den Bezug zur Landwirtschaft verloren hätten. Minister Remmel widersprach: "Es gibt falsche Entwicklungen in der Tierzucht, die nicht tierschutzgerecht sind." Auch würden die oft von Landwirten angeführten positiven Zahlen bei den Verlusten von tierärztlicher Seite deutlich höher beziffert.