Ende vergangener Woche hatte der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes (BJV), Jürgen Vocke, laut Presseberichten behauptet, dass der Anbau von Raps und Mais den Lebensraum von Wildtieren raube. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner und die Bezirkspräsidenten kritisieren diese pauschale Verunglimpfung der Bauernfamilien durch den Jagdpräsidenten. „Wir weisen die Vorwürfe von Herrn Vocke massiv zurück, denn in der Realität erbringen Bayerns Bauern auf jedem drittem Hektar freiwillig besondere Umweltleistungen für mehr ökologische Vielfalt“, betonten die Mitglieder der Präsidentenkonferenz des Bayerischen Bauernverbandes.
Vocke sollte als bayerischer Jagdpräsident eigentlich wissen, dass in Bayern die höchsten Hasenbestände in großflächigen Strukturen zu finden sind und dass Faktoren wie Beutegreifer, Witterungsverlauf und Krankheiten den entscheidenden Einfluss auf die Wildpopulationen haben. Im Übrigen vernachlässige Vocke völlig, dass in Bayern seit 1970 der Landwirtschaft gerade durch Siedlungs- und Verkehrsprojekte über 500.000 Hektar Grün- und Ackerland entzogen wurde, was dem heutigen Umfang an Äckern und Wiesen in ganz Niederbayern entspricht. „Als Jäger sollte Herr Vocke schon die richtigen Hauptursachen für Veränderungen des Lebensraums ins Visier nehmen“, erklärt die Präsidentenkonferenz. Allein der Flächenverbrauch in Bayern bedeute, dass einem durchschnittlichen Familienbetrieb an jedem zweiten Tag im Jahr seine Betriebsflächen als Existenzgrundlage genommen werden.
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