Das Ziel, den Flächenverbrauch auf täglich 30 ha zu reduzieren, ist in weiter Ferne gerückt. Eine Entkopplung des Flächenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum gemäß Nachhaltigkeitsstrategie sei bisher nicht in Sicht. Das schrieb der Umweltbeauftragte des DBV, Friedhelm Decker, kürzlich in der Verbandszeitung.



"Vor Ort bleibt die Reduzierung des Flächenverbrauchs ein Lippenbekenntnis, wenn ein Investor die Schaffung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen für die Region in Aussicht stellt", so Decker. Gesamtgesellschaftlich offenbare dieser oft gleichgültige Umgang mit der Fläche \- täglich gehen ungefähr 94 ha verloren-, dass keiner an die Ernährungssicherung und die wachsende Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten denke.



DBV-Umweltreferent Steffen Pingen verdeutlichte die Größenordnungen des Flächenverlustes; zwischen 1992 und 2009 waren dies über 780.000 ha. Dies entspricht nach Aussage Pingens einem Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen für rund 7.400 durchschnittliche Ackerbaubetriebe mit einer Betriebsgröße von 106 ha. Das Produktionspotenzial dieser verloren gegangenen Flächen betrage rund 5,5 Mio. t Getreide pro Jahr und damit über 11 % einer durchschnittlichen jährlichen Getreideernte in Deutschland - bei einem Durchschnittsertrag von rund 70 Doppelzentnern Getreide pro Hektar.