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Jeder Landwirt sollte sich mit Risikominimierung beschäftigen!

Die ruhigen Zeiten in der Landwirtschaft, in denen man mit dem Betrieb kalkulierbar Jahr für Jahr sein Geld verdient hat, sind vorbei. Heute gibt es eine Vielzahl von Risiken, mit denen der Betriebsleiter rechnen muss. Auf einige hat man keinen Einfluss, andere sind hausgemacht. Vorbereiten kann man sich aber auf alle. Das sagte Dr.

Lesezeit: 3 Minuten

Die ruhigen Zeiten in der Landwirtschaft, in denen man mit dem Betrieb kalkulierbar Jahr für Jahr sein Geld verdient hat, sind vorbei. Heute gibt es eine Vielzahl von Risiken, mit denen der Betriebsleiter rechnen muss. Auf einige hat man keinen Einfluss, andere sind hausgemacht. Vorbereiten kann man sich aber auf alle. Das sagte Dr. Henning Brand-Saßen von der Bremer Landesbank gestern beim Sparkassen-Forum auf den Agrarunternehmertagen in Münster.


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Gründe für zunehmendes Risiko


Zunächst erläuterte der gelernte Landwirt aus Cloppenburg den anwesenden Bauern die Gründe für das heute verstärkte Risiko. Verantwortlich dafür sind zum einen die höhere Spezialisierung der Betriebe sowie die geringere Risikotragfähigkeit durch Wachstum. „Der Kapitalbedarf ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen, welche Wachstumsschritte sind heute noch für 300.000 Euro möglich?“, fragt Brand-Saßen. Zudem hat es der Betriebsleiter heute verstärkt mit Fremdarbeitskräften zu tun.

 

Zum anderen befeuern der Rückzug des Staates (Liberalisierung) sowie volatile Absatz- und Beschaffungsmärkte das Risiko. Auch die Bedeutung des Betriebsleiters auf den Erfolg nimmt laut dem Berater immer weiter zu. „Fleißig und kräftig sein reicht heute nicht mehr. Im Büro wird das Geld verdient.“ Und schließlich sei da noch die Globalisierung der Land- und Agrarwirtschaft, so der Banker. Fazit: Risikomanagement ist heute unerlässlich.


Risiko minimieren: So geht´s


Als Strategie rät Brand-Saßen zu folgenden Schritten.

  1. Welche Risiken betreffen mich? Jeder Betriebsleiter sollte für sich die Risiken auflisten. So gibt es die externen Risiken vom Markt, von der Politik, durch Diebstahl, Vandalismus oder die Umwelt. Im Betrieb findet er die Produktionsrisiken von Klima, Krankheiten/Seuchen, Schädlingen, darüber hinaus gibt es Personenrisiken, Finanzrisiken u.v.m.
  2. Es folgt die Risikobewertung. Die Risiken werden in einer Grafik eingeordnet, nach erwartetem Schadensmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit. Beispiele für Risiken sind CC-Verknüpfungen, schwankende Milchpreise, Ausfall des Betriebsleiters, Tierseuchen oder eine hohe Arbeitsbelastung. So identifiziert man mögliche Probleme, die im liquiditätsgefährdenden Bereich liegen und kann für sie gezielte Maßnahmen angehen.
  3. Maßnahmen zur Risikominimierung. Laut dem Berater kann dies z.B. eine Ertragsschadensversicherung sein, die man vergessen hatte, mehr Hygiene im Stall gegen Tierkrankheiten, eine Kooperation, um Überbelastung vorzubeugen oder neue Investitionen oder Zusatzversicherungen.
  4. Anschließend folgt die Kontrolle und Wiederholung dieser Schritte


Maßnahmen zur Risikovorsorge


Laut Brand-Saßen hat der Landwirt die Risikovorsorge selbst in der Hand. So sollte er Weiterbildungen nutzen, den Markt intensiv beobachten, Controlling/Planung durchführen, den Betrieb diversifizieren, Reserven bilden und bei seinem Bankberater das Gespräch suchen. Zur Minimierung des Risikos stehen ihm dann Versicherungen, (Liefer-)verträge, Einkaufsgemeinschaften sowie die Preisabsicherung (Kontrakte, Warenterminbörsen) zur Verfügung.


Ganz wichtig, so der abschließende Rat des Beraters, sei die Vorbereitung auf den persönlichen Ausfall auf dem Hof. Hier sollte jeder eine Nachfolgeregelung treffen, eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung sowie eine notarielle Vorsorgevollmacht abgeschlossen sowie ein Notfallhandbuch hinterlegt haben. (ad)


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