„Ich werde alles daran setzen, die Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Landjugend voranzubringen“, so Julia Müller nach ihrer Wahl in den Vorstand des europäischen Landjugendverbandes Rural Youth Europe (RYE). Im Belfaster Parlamentsgebäude wurde sie am 4. August von der Generalversammlung für den Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. in den siebenköpfigen RYE-Vorstand gewählt. 

Die 25-Jährige wird dort künftig die mitteleuropäischen Landjugend­ver­bände (Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowenien und Tschechien) vertreten. Zuvor hatte sie als stellv. BDL-Bundesvorsitzende Erfahrungen in der Gremienarbeit gesammelt. Schon in dieser Zeit hatte sie sich für internationalen Austausch eingesetzt und war nicht nur in Polen und Israel, sondern auch in Australien für den größten Jugendverband im ländlichen Raum unterwegs. In dem jungen siebenköpfigen Team, das RYE in den kommenden beiden Jahren führt, gibt es mit Julia - anders als im paritätisch besetzten BDL-Bundesvorstand – nur zwei Frauen.  

Gegenwärtig zählt die europäische Jugendorganisation rund 500.000 Mitglieder, die zu 20 nationalen Landjugendorganisationen in 18 Staaten gehören. „Nach dem Brexit werden wir jetzt klären müssen, wie unsere vier englischsprachigen Mitgliedsorganisationen in Zukunft eingebunden bleiben. Und wir müssen diskutieren, wie wir das Miteinander in Europa stärken“, stellt die junge Baden-Württembergerin fest. 

Für den BDL, der zu den Gründungsmitgliedern von RYE gehört, ist ein gemeinsames Europa der Garant für Frieden und Wohlstand in der EU. Doch Gemeinschaft entsteht nicht von selbst. Sie wächst aus Begegnungen wie der European Rally, in deren Rahmen die Generalversammlung stattfand. Dazu kommen junge Menschen aus den verschiedensten europäischen Gegenden zusammen, um sich kennenzulernen und auszutauschen, um Begegnungen zu leben wie in diesem Jahr in Nordirland. 

„Man trifft so viele neue Leute, entdeckt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dabei bekommt Europa Kontur - durch die vielen Sprachen, Meinungen, Eindrücke. Und durch das gute Miteinander. Das verbindet“, sagt Julia Müller. 

Sie wird in den nächsten beiden Jahren den Spagat proben - Informationen, Meinungen und Emotionen von ihrer Haustür über ihre Ortsgruppe, über Landes- und Bundesverband in das europäische Landjugendgremium tragen und zurück. „Einfach ist anders. Aber ich freue mich auf die Herausforderungen. Und wenn ich damit Gemeinschaft stiften und das Land bewegen kann, ist kein Hindernis zu groß“, so die deutsche RYE-Vorstandsfrau nach ihrer Wahl in Nordirland. 

Vor Julia Müller liegt viel Arbeit. Bald geht es zur nächsten Vorstandssitzung - nach Helsinki. Dort wird sie auch ihre neuen Vorstandskollegen treffen: den RYE-Präsidenten Russell Carrington aus England, seinen Stellvertreter Sebastian Laßnig aus Österreich sowie Mikko Välitalo aus Finnland, Geoff Thompson aus Nordirland und Kätlin Merisalu aus Estland und Patrick Delaney aus Irland. Die BDL-Bundesvorsitzenden wünschen allen neu- bzw. wiedergewählten RYE-Vorstandsmitgliedern viel Erfolg.