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Junge Agrarier im Ausland: Kartoffeln down under

Theresa Ottmann Nach meinem ersten Auslandsaufenthalt in Kanada auf einem Betrieb mit Ackerbau, Schafen und Pferden war mir klar: Ich muss nochmal los. Im Rahmen des Studiums ist das am ehesten möglich.

Lesezeit: 3 Minuten

Theresa Ottmann


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Nach meinem ersten Auslandsaufenthalt in Kanada auf einem Betrieb mit Ackerbau, Schafen und Pferden war mir klar: Ich muss nochmal los. Im Rahmen des Studiums ist das am ehesten möglich. Von August 2016 bis kurz vor Weihnachten reiste ich durch Australien mit einem kurzen Abstecher nach Neuseeland. Zuerst mit einer Freundin, dann allein. Aber richtig allein ist man als Backpacker – also Rucksack-Reisender – eigentlich nie. Die jungen Menschen kommen aus allen Ländern. Immer wieder trifft man auch Deutsche.


Zwei Monate arbeitete ich auf einer Farm. Den Betrieb habe ich mir vor Ort gesucht. Das war schwieriger als gedacht: Die meisten Betriebe suchten Leute für mindestens drei Monate. Für die Suche nach Arbeitsplätzen gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Online-Plattformen (z. B. www.gumtree.com.au) und Agenturen, die bei der Vermittlung von „Kurzzeitmitarbeitern“ hilfreich sind. Über eine Bekannte bin ich schließlich auf einer Kartoffelfarm auf Kangaroo Island an der Südküste gelandet. Die Insel ist für tolle Landschaften und eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren bekannt.


Die Eigentümer, Familie Lock, haben sich auf Pflanzkartoffeln spezialisiert. Durch das milde Klima ernten sie zwei Mal im Jahr. Deshalb sind sie auf den Flächentausch mit benachbarten Betrieben angewiesen. Das ist anspruchsvoll. Der Boden ist „steinreich“. Daher benötigen die Locks am Sortierband viele helfende Hände. Neben vier festen Mitarbeitern waren insgesamt zehn Backpacker im Einsatz. Wir waren ein bunt gemischtes Team mit Leuten aus Argentinien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden. Das hat mich bereichert, weil man von jeder Kultur etwas lernen kann. 


Zum Glück arbeitete neben mir nur noch eine andere Deutsche auf der Farm. So war ich „gezwungen“ mich auf die anderen Nationalitäten einzulassen. Denn wenn mehrere Mitarbeiter aus dem gleichen Land kommen, ist die Gefahr der Cliquenbildung groß. Und weil man nur Englisch sprechen muss, verbessern sich die Sprachkenntnisse fast automatisch.


Jeden Abend haben wir noch mindestens eine Stunde gemütlich zusammengesessen, auch mit der Familie. Dadurch habe ich die Mentalität der Australier kennengelernt: offen, unbeschwert und gesellig. Ich mag das. Aber mit etwas Abstand lernt man auch die so genannten deutschen Tugenden wie Zielstrebigkeit, Verlässlichkeit oder Pünktlichkeit wieder zu schätzen.


Ich glaube, wer für längere Zeit im Ausland unterwegs war und Alltag und Lebensgewohnheiten der Einheimischen kennengelernt hat, bekommt durch den Perspektivwechsel eine andere Sicht auf die Welt. Gleichzeitig steigt die Wertschätzung für die Heimat und das Heimatland.

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