Die nachwachsende Landwirte-Generation und Neueinsteiger in den bäuerlichen Berufen benötigen zur Einkommens- und Zukunftssicherung ein starkes GAP-Budget und zielgerichtete Hilfen aus Brüssel, um den Generationswechsel zu bewerkstelligen. Dies unterstreicht der Zusammenschluss der Europäischen Junglandwirte (CEJA) in einem an die EU-Agrarpolitiker im EU-Parlament gerichteten Brief.
„Mehr Mittel für den Generationswechsel und gezielte Förderungen, um den Beruf des Landwirts für Neueinsteiger attraktiv zu machen, müssen das Ziel der GAP-Reform 2020 sein“, betonte der CEJA-Präsident Jannes Maes in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an die Agrarausschussmitglieder des Europäischen Parlaments.
Der zwei Millionen Jungbauern in ganz Europa vertretende CEJA appelliert an das EU-Parlament mit dafür Sorge zu tragen, dass im GAP-Finanzierungszeitraum 2021-2027 mindestens vier Prozent der einzelnen Agrarprogramme für Junglandwirte reserviert werden.
Die CEJA-Junglandwirte fordern die EU-Abgeordneten auf mitzuhelfen, eine klare Definition für Junglandwirte zu finden und auch den Begriff des aktiven Landwirtes fest zu umreißen sowie bei der Förderpolitik der GAP-Reform entsprechend zu berücksichtigen. Das Prinzip des aktiven Landwirtes müsse auch künftig die Richtschnur bei den Direktzahlungen bleiben.
Ambition im Umweltschutz anerkennen und belohnen
Kritisch setzt sich die europäische Vertretung der Junglandwirte mit den Vorschlägen zur Konditionalität auseinander. Die gemachten Vorschläge zur Konditionalität seien nicht der beste Weg, um die Landwirte zu ermuntern und inspirieren, die Umwelt zu schützen und gegen Klimaveränderungen zu kämpfen.
„Alle Agrar-Umweltmaßnahmen müssen darauf ausgerichtet werden, die Landwirte zu belohnen, die sich ambitionierte Umweltpolitik auf ihrem Hof zu Eigen machen und die bereits Ambition in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben“, unterstrich Maes.
Um einen geordneten Generationswechsel in der Landwirtschaft zu gewährleisten bedürfe es verlässlicher Renten- und Sozialversicherungssysteme. Gleichzeitig sprach sich der belgische Junglandwirt Maes aus Flandern dafür aus, dass die EU Risikomanagementsysteme unterstütze, die die junge Landwirtschaftsfamilie besser vor Marktvolatilität, klimabedingten Schäden sowie Pflanzen- bzw. Tierkrankheiten schütze.