„Beim Thema Artenschutz haben wir am Runden Tisch Ergebnisse erzielt, mit denen wir längst eine Vorreiterrolle einnehmen. Aktiver Artenschutz geht nur im Schulterschluss mit der Landwirtschaft. Deshalb geht es darum, nicht wieder alte Konfrontationslinien nachzuzeichnen, sondern weiter auf Partnerschaft von Ökologie und Ökonomie zusammen mit den betroffenen Menschen zu setzen. Wir sind eigentlich schon weiter“, so Kaniber in Richtung Agrarbündnis Bayern, zu dem sich unter anderem die bayerischen Ökoverbände und Umweltschutzorganisationen zusammengeschlossen haben.
350 Mio. € pro Jahr für Artenschutz
Bayern setze auf eine gute Vertrauensbasis und bei Bewirtschaftungseinschränkungen auf die Möglichkeit eines finanziellen Ausgleichs. Hier sei der Freistaat seit Jahren deutschlandweit Spitzenreiter und fördere den Artenschutz mit jährlich rund 350 Mio. €. „Wir haben uns in der letzten Agrarministerkonferenz – teils gegen Widerstände der grünen Kollegen – erfolgreich für die Förderung der kleinen und mittleren Betriebe stark gemacht“, stellte die Ministerin fest. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sei auf einem guten Weg, weil auch andere Mitgliedsstaaten künftig auf mehr Ökoleistungen verpflichtet werden. Das schaffe fairere Bedingungen für die nachhaltig produzierende Betriebe in Deutschland.
„Bevor wir in Bayern die Anforderungen immer noch höherschrauben, sollten wir uns deutschland- und europaweit auf vergleichbare Standards einigen. Die Anforderungen an die Landwirtschaft müssen machbar sein und dürfen die Betriebe nicht überfordern“, sagte die Ministerin auf der Kundgebung des Agrarbündnisses am Freitag vor der bayerischen Staatskanzlei. Es gehe auch darum, die wirtschaftliche Existenz der Bauernfamilien und die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln im Blick zu haben. Denn von Umweltschutz allein könnten die Bauernfamilien auch in Zukunft nicht leben.
50 % aus regionaler und ökologischer Erzeugung in staatlichen Kantinen
Die Staatsregierung unterstütze den Transformationsprozess in der Landwirtschaft mit einem breiten und erfolgreichen Maßnahmenbündel. Zu erwähnen seien das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) mit seinen vielfältigen Maßnahmen in den Bereichen Biodiversität, Klima-, Boden- und Wasserschutz, die Bayern mit über 300 Mio. € fördere.
Die beiden Qualitäts- und Herkunftskennzeichen „Geprüfte Qualität Bayern“ und „Bayerisches Biosiegel“ machten regionale Produkte beim Einkaufen erkennbar. Bis 2025 sollen die Kantinen staatlicher Einrichtungen mindestens 50 % Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Erzeugung einsetzen.
„Aber uns allen muss auch klar sein: Wer mehr regionale Lebensmittel und mehr Tierwohl fordert, der muss das auch an der Ladentheke beherzigen, auch wenn es vielleicht etwas mehr kostet“, so die Ministerin.