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Keine guten Aussichten für Ferkelerzeuger; eine Analyse

Die Enttäuschung ist groß. Nach mehr als einem Jahr Durststrecke bei den Ferkelpreisen und bei extrem gestiegenen Kosten hat der Bestandsrückgang in Deutschland und Gesamteuropa nicht ausgereicht, um das Angebot deutlich zurückzufahren. Entsprechend sind kostendeckende Erlöse nicht zu erreichen, so Dr.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Enttäuschung ist groß. Nach mehr als einem Jahr Durststrecke bei den Ferkelpreisen und bei extrem gestiegenen Kosten hat der Bestandsrückgang in Deutschland und Gesamteuropa nicht ausgereicht, um das Angebot deutlich zurückzufahren. Entsprechend sind kostendeckende Erlöse nicht zu erreichen, so Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW gegenüber dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe. Beachtlich ist dabei, dass die Landwirte ihr Ziel von 25 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr bereits erreichen, nur geht der Strukturwandel seiner Meinung nach in Deutschland langsamer von statten als z.B. in Dänemark oder den Niederlanden. Doch auch bei den Nachbarn zeigt sich, das Ferkelangebot wird nicht kleiner. Hinzu kommt der AK-10.Status in den Niederlanden ab 2009, der den Druck auf den Ferkelmarkt aufrechterhalten dürfte, so der Experte. Setzen sich dann dort noch die Pläne zur Ferkelkastration durch, erwartet er noch mehr Ferkel auf dem deutschen Markt.


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Laut Greshake folgt der Ferkelpreis zudem den Mastschweinepreisen nur bedingt, alte Regeln passen nicht mehr ohne weiteres. Dazu folgendes Kuriosum: Trotz eines steigenden Importbedarfs in Deutschland verbleibt ein Überschuss von 1 Mio. Ferkel. Das Ausland schiebt gern Ferkel nach. Den Grund für eine weiter steigende Wettbewerbsfähigkeit der niederländischen und dänischen Sauenhalter sehen Analysten in den deutlich geringeren Erzeugerkosten bei höherer Produktivität. "Im Grunde geht ein Riss durch die Ferkelerzeugung", so Greshake weiter. Der größere Teil der Ferkelerzeuger hofft darauf, dass sich auf Dauer höhere Ferkelerlöse durchsetzen lassen. Ein nicht unerheblicher Teil der nordwesteuropäischen Ferkelerzeuger setzt aber darauf, durch extreme Leistungssteigerungen die Produktionskosten soweit drücken zu können, sodass sie auch bei gedämpften Ferkelpreisen wirtschaftlich überleben können. Zunächst hoffen die Erzeuger aber auf sinkende Produktionskosten in diesem Jahr, wenn die Ferkelpreise schon nicht steigen. Auch wenn das laut dem Kammerexperten wenig realistisch ist. Er begründet dies vor allem mit den verharrenden Preisen für Sojaschrot. Synthetische Aminosäuren bleiben seiner Meinung nach ebenfalls teuer. Alle absehbaren Preissenkungen für Getreide der neuen Ernte seien bislang spekulativ. "Und schließlich bleiben die weiter steigenden Kosten für Mineralfutter, Energie und den Tierarzt." Der Fachmann rät daher Betrieben, die ihre Liquiditätsreserven aufgebraucht haben, zu überlegen, ob ein Verbleib in der Sauenhaltung noch zu rechtfertigen ist. Kritische Grenze seien 22 abgesetzte Ferkel. Ein Wechsel in das geschlossene System sollte auch kritisch beurteilt werden. Gerade in Regionen mit hohen Pachtpreise würden die Landwirte oft den enormen Kapitalbedarf für die Finanzierung des Umlaufkapitals unterschätzen. Kleinere Ferkelerzeugerbetriebe könnten eventuell in das geschlossene System wechseln, wenn sie ihre vorhandenen Gebäudereserven mobilisieren. Erfahrungsgemäß wird in kleinen Betrieben ohne festen Partner bei der Ferkelvermarktung eine räumliche Trennung der Altersgruppen und das Durchhaltevermögen eines Rein-Raus-Prinzips immer schwieriger. Auf der anderen Seite weiß Greshake auch, dass ein Betrieb mit 100 bis 250 Sauen nicht einfach aussteigen kann. Dies käme einer Betriebsaufgabe gleich. Daher sollte auch der Gedanke eines Teilausstiegs aus der Sauenhaltung in Betracht gezogen werden. "Warum nicht für einen Kollegen die Ferkelaufzucht betreiben?" fragt der Berater. Überhaupt sieht er in Kooperationen einen Lösungsweg. Oder der Betriebsleiter könnte alte Ställe mit veralterten Einrichtungen als Wartebetrieb für gedeckte Sauen zur Verfügung stellen. Das Fazit lautet jedenfalls: Ein "Weiter so" wird es in den nächsten Jahren nicht mehr geben.

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