Ausreichende Information über Lebensmittel ist nicht allein eine staatliche Aufgabe, sondern muss in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen werden. Von der Lebensmittelwirtschaft bis hin zum selbstverantwortlichen Verbraucher sind dabei alle Beteiligten gefordert. Zu diesem Ergebnis kam das 8. Berliner Forum, zu dem am 27. September u.a. der DBV eingeladen hatte.
DBV-Vizepräsident Werner Hilse betonte das große Interesse der Landwirtschaft daran, die Verbraucher auf verständliche Art und Weise darüber zu informieren, wo und wie Lebensmittel erzeugt würden. Am Beispiel der Herkunftsinformation verdeutlichte Hilse zugleich aber die mit einer umfassenden Kennzeichnung verbundenen Schwierigkeiten: Mit zunehmender Spezialisierung und Verarbeitung stießen Kennzeichnungselemente an die Grenze der Nämlichkeit. So konsumiere ein großer Teil der deutschen Verbraucher mittlerweile nur noch die Premiumteile vom Tier, wie zum Beispiel das Filet. Für andere Teile bestehe aus dem Ausland Nachfrage. Wieder andere gingen in die Verarbeitung. Eine Herkunftszuordnung der einzelnen Fleischkomponenten werde dadurch nahezu unmöglich.
Hilse verwies auch auf die Intention der Tierwohlinitiative. Weil das Labeling sich in der Fleischvermarktung nicht habe durchsetzen können, beschritten die Verantwortlichen aus der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel den Weg, eine tiergerechte Fleischerzeugung ins Zentrum des Handelns aller Beteiligten zu rücken. Es sei gelungen, diesen Gedanken in die Breite zu tragen. „Die Landwirtschaft ist zu vielem bereit; allerdings muss sie auch für die mit der Umsetzung der Verbraucherwünsche verbundenen Kosten entlohnt werden“, resümierte der DBV-Vizepräsident.