Das Gericht Alsfeld hat einen Landwirt zu 1000 Euro Geldbuße verurteilt, weil er ein Kitz ausgemäht haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor 1.800 Euro gefordert. Der Bauer selbst erklärt, jemand habe ihm ein überfahrenes Kitz in die Wiese geworfen.
Laut der Alsfelder Allgemeinen hatte eine Frau bei Gontershausen das Kitz im Mai zufällig entdeckt und die Polizei informiert. Der Landwirt habe daraufhin gekontert, er habe vorab die Wiese drei- bis viermal abgesucht, aber keine Spuren eines Rehkitzes gefunden. Zudem habe er von innen nach außen gemäht, damit ein Kitz vor dem Mäher flüchten kann. Dabei habe er weder beim Wenden noch beim Pressen in den Folgetagen Spuren eines Rehs oder Kitzes gefunden. Ihm solle etwas unterstellt werden, sagt er. Es könne sein, dass das Kitz auf der Straße überfahren und auf die Wiese geschleudert worden sei.
Ein Tierarzt informierte vor Gericht über die Setzzeit der Rehe und bewährte Methoden, wie man das Ausmähen von Kitzen verhindert werden kann. Als Einzelner dreimal über eine Wiese zu laufen, reiche dabei nicht aus, um ein Kitz zu finden, sagte er. Er schloss nach den Fotos einen Autounfall aus, die Verletzungen würden eindeutig für ein Mähgerät sprechen.
Die Staatsanwältin schloss daraus, dass der Landwirt nicht die erforderliche Vorsorge getroffen habe. Dazu sei er aber verpflichtet gewesen. Das mehrmalige Abgehen der Wiese habe nicht ausgereicht.
Der Richter ging von einer fahrlässigen Tötung des Kitzes aus, was eine Ordnungswidrigkeit ist.