Die Bevölkerung braucht realistischere Vorstellungen von der Landwirtschaft. Allzu oft sei das Bild von der Landwirtschaft zu romantisch, sagte Bundesagrarministerin Julia Klöckner gegenüber der dpa.
Sie sei erstaunt, welcher Eindruck in manchen Schulbüchern vermittelt werde. "Moderne, digitalisierte Landwirtschaft ist nichts Unanständiges, sondern im Gegenteil sogar tierwohlgerechter und hygienischer, zum Beispiel in modernen Kuhställen mit computergesteuerten Melkanlagen", so die CDU-Politikerin.
Gegenüber dem Pressedienst forderte sie, dass alle Beteiligten in der Debatte um die Landwirtschaft „versöhnen und ideologisch abrüsten“ müssten. „Die Verbraucher sitzen mit der Landwirtschaft in einem Boot - und umgekehrt übrigens auch." Die Agrarproduktion sei heute viel moderner als das Bild, das viele von ihr hätten. "Wenn sie nicht modern wäre, dann gäbe es in der Fläche heute keine Landwirte mehr."
Die Ministerin kritisierte: "Mich ärgert, dass der ländliche Raum allzu häufig nur als Rückzugsort für Städter am Wochenende betrachtet wird. Oder als Kompensationsraum für Industrieproduktion in den Ballungszentren." Gebraucht werde ein Verständnis dafür, dass der ländliche Raum das "Kraftzentrum in Deutschland" sei. Drei Viertel der Beschäftigten arbeiten dort bei kleinen und mittelständischen Betrieben.