"Die anhaltend schwierige Situation auf den Agrarmärkten sorgt mittlerweile für massive Verwerfungen. Die Absicherung bäuerlicher Betriebseinkommen hat höchste Priorität. Landwirte müssen endlich wieder kalkulieren können und über den Produktpreis ein Einkommen erzielen", zitiert der Pressedienst aiz.info die ÖVP-Landwirtschaftssprecherin Elisabeth Köstinger.
"Aktuell sehen wir vor allem eine reine Gewinnmaximierung der Handelskonzerne und ihrer Lobby. Ein Beispiel ist der kontinuierlich steigende Milchpreis in Europa, der nicht oder nur Monate zeitverzögert an die bäuerlichen Erzeuger weitergegeben wird", sagte sie am Rande der Abstimmung zur Resolution des EU-Parlaments über die Bekämpfung der extremen Preisschwankungen auf den Agrarmärkten.
Das EP fordert dabei die Stärkung landwirtschaftlicher Organisationen, Beobachtungsstellen für europäische Agrarpreise und einen neuen gesetzlichen Rahmen, der die Schutzmechanismen der gemeinsamen Agrarpolitik über das Wettbewerbsrecht stellt. "Die Stellung der Landwirte in der Lebensmittelkette muss gestärkt werden", fordert Köstinger die EU-Kommission auf, "rasch die konkreten Vorschläge zu liefern, die das Preisdumping beenden. Zurzeit erleben wir einen Totalausverkauf und Unterbietungswettbewerb auf Kosten der Landwirte. Die langen Zahlungsverzögerungen, einseitigen Vertragsveränderungen und Vorabzahlungen an die Supermärkte müssen endlich ein Ende haben."
Mit dieser richtungsweisenden Resolution gebe das EP "ein starkes Zeichen zur Unterstützung der bäuerlichen Familienbetriebe". "Wir stehen mit aller Kraft hinter den Landwirten. Qualitäts-Lebensmittel haben ihren Preis. Preisdumping hingegen ist allein Türöffner für Massenproduktion und Einheitslebensmittel", so Köstinger abschließend.
Das EU-Parlament organisiert zu den extremen Preisschwankungen und den Ergebnissen der "Taskforce für Agrarmärkte" am 9. Januar 2017 eine öffentliche Anhörung mit Agrarkommissar Phil Hogan, dem Vorsitzenden der Taskforce, Cees P. Veerman, sowie dem Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Sepp Plank.