Dirk Messner wird Anfang 2020 Präsident des Umweltbundesamts und löst damit Maria Krautzberger ab. Messner sitzt bislang dem "Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen" (WBGU) der Bundesregierung vor. Der Politikwissenschaftler lehrt an der Universität Duisburg/Essen und ist Direktor des "Institute for Environment and Human Security" an der Uno-Universität in Bonn.
Gegenüber Spiegel Online verdeutlichte Messner, vor welchen gravierenden Veränderungen die Welt stehe, sei es die Energieerzeugung, die Landwirtschaft oder der Verkehr. Bei allem wolle er dafür sorgen, dass Politik und Gesellschaft Zugang zu dem nötigen wissenschaftlichen Fachwissen haben, um die richtigen Antworten auf die Herausforderungen zu finden.
Deutschland habe seine Vorreiterrolle bei der Umwelt- und Klimapolitik an Länder wie Großbritannien, Skandinavien oder sogar China verloren. Da müsse man jetzt schneller werden. Er fordert einen anderen Lebensstil ein, zu dem auch weniger Fleischverzehr gehört. „Wir müssen die Auseinandersetzung über Normen und Werte in die Gesellschaft tragen und helfen, nationale wie internationale Koalitionen von Akteuren zu schmieden, die für den Klima- und Umweltschutz etwas bewegen wollen“, sagte er im Interview.
Jede Partei, mit Ausnahme der AfD, rede über Klimaschutz, in anderen Bereichen kommt diese Diskussion auch bald. „Jetzt steht endlich im Mittelpunkt, wie wir die Ziele praktisch erreichen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir das in vielen Punkten noch gar nicht wissen: Wie genau soll eine Landwirtschaft aussehen, die 10 Milliarden Menschen ernähren kann und einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck hinterlässt? Das ist noch unklar.“