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Kommentar zur Ferkelkastration: Wir brauchen mehrere Alternativen!

Die gesetzliche Frist, Ferkel ab 2019 nicht mehr betäubungslos zu kastrieren, ist schon Herausforderung genug. Daher ist es verantwortungslos, dass namhafte Unternehmen des LEH jetzt den Kastrationsausstieg eigenmächtig um zwei Jahre (!) vorverlegen – nur weil Tierschutzverbände Druck machen.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Henning Lehnert, top agrar-Redaktion:


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Die gesetzliche Frist, Ferkel ab 2019 nicht mehr betäubungslos zu kastrieren, ist schon Herausforderung genug. Daher ist es verantwortungslos, dass namhafte Unternehmen des LEH jetzt den Kastrationsausstieg eigenmächtig um zwei Jahre (!) vorverlegen – nur weil Tierschutzverbände Druck machen.


Und es ist obendrein feige, sich dann vor der Diskussion mit den Betroffenen zu drücken. Denn Vertreter des LEH waren weder dazu bereit, sich bei der kürzlich in Herrsching durchgeführten Kastrations-Fachtagung die Bedenken der Praktiker anzuhören. Noch wollten sich Rewe-Vertreter im Rahmen der Recherche zu diesem Beitrag den Interview-Fragen von top agrar stellen.


Wenn Rewe, Edeka Südwest, Aldi Nord und Aldi Süd daran festhalten, ab Januar 2017 kein Fleisch mehr von betäubungslos kastrierten Schweinen zu verkaufen, dann kann diese große Nachfrage allenfalls durch Masteber gedeckt werden.


Das Verfahren eignet sich aber nicht für alle Betriebe. Es erfordert etliche Anpassungen bei Haltung und Management. Und das braucht Zeit. Man darf nichts übers Knie brechen, sonst würde dem Tierschutz ein Bärendienst erwiesen, wie z.B. die jüngsten Untersuchungen zum Penisbeißen bei Ebern zeigen. Und selbst dann ist der Markt für Eberfleisch begrenzt. Denn viele Verarbeiter haben große Vorbehalte, und Metzger lehnen das Fleisch von Ebern bisher komplett ab. Durch die Ebermast darf auf keinen Fall die Fleischqualität leiden! Denn sowohl die heimischen Verbraucher als auch die Exportmärkte reagieren extrem empfindlich.


Entscheidend ist daher, dass wir beim Kastrationsverzicht nicht nur auf eine Karte setzen. Neben Ebermast und Improvac brauchen wir auch Mittel zur wirksamen Schmerzreduktion, die der Betriebsleiter selbst anwenden darf. Denn sonst spaltet sich der Ferkelmarkt, und die Politiker bzw. Tierschützer graben mit dem Kastrationsausstieg gerade denjenigen das Wasser ab, die sie erhalten wollen: Den kleineren, bäuerlichen Familienbetriebe.


Lesen Sie dazu in der aktuellen top agrar 3/2016 im Spezialteil Schwein unsere aktuelle Bestandsaufnahme "Narkose oder Schmerzlinderung?"

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