Die Europäische Kommission hat zur Initiative „Verbesserung der Funktionsweise der Nahrungsmittelversorgungskette“ eine erste Folgenabschätzung vorgelegt. Diese basiert auf den im November 2016 vorgelegten Empfehlungen der „Task-Force Agrarmärkte“.
Die AMTF hatte sich für die Einführung einer verbindlichen Preisberichterstattung entlang der Lebensmittelkette sowie die Bereitstellung aktuellerer, stärker standardisierter Daten ausgesprochen. Empfohlen hatte sie auch die Schaffung einer anonymen Beschwerdeinstanz bei einem unabhängigen Schiedsgericht sowie die Einführung eines Versicherungssystems gegen Witterungsschäden.
Nach Auskunft der EU-Kommission haben interessierte Akteure jetzt vier Wochen Zeit, zu der Folgenabschätzung eine Stellungnahme abzugeben. Daran anschließend finde eine öffentliche Konsultation statt, deren Ergebnisse in den kommenden Wochen veröffentlicht würden. Diese Konsultation wird der Kommission zufolge für einen Zeitraum von zwölf Wochen geöffnet. Ziel sei es, unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittelkette zu bekämpfen und die Erzeugerzusammenarbeit sowie die Markttransparenz zu verbessern.
EU-Agrarkommissar Phil Hogan forderte alle interessierten Parteien auf, sich an den Konsultationen zu beteiligen. Er verwies auf die Ergebnisse der Online-Konsultation zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), bei der sich 96 % der Teilnehmer für eine Stärkung der Position des Landwirts in der Kette ausgesprochen hätten.
Hogan unterstrich zudem das Ziel einer gerechteren, solideren und transparenteren Wertschöpfung in der Nahrungsmittelkette. Dazu gehöre auch, die Einkommen der Landwirte zu verbessern und ihre Anfälligkeit für Preisschwankungen zu reduzieren. Generell solle dem Agrarsektor mehr Vitalität verliehen werden, um dadurch auch die Beschäftigung im ländlichen Raum zu stärken.