Agrarprodukte bleiben ein besonders beliebtes Ziel für handelsbeschränkende Maßnahmen. Das geht aus einem neuen Bericht der Europäischen Kommission hervor. Die Experten der Generaldirektion Handel haben weltweit 54 Maßnahmen ermittelt, die ihnen im Agrarhandel mit Drittstaaten Sorgen bereiten - rund 13 % aller 414 beanstandeten Maßnahmen. Der Agrar- und Ernährungssektor rangiert damit noch vor der Automobilbranche, Metallen, Textilien und Kleidung sowie Dienstleistungen. Allein in Russland zählt die Kommission 14 Maßnahmen, die potentiell die Einfuhr aus Drittländern behindern.

Kritisiert werden unter anderem Zollerhöhungen auf Butter und anderes Milchfett, Käse, Mais- und Maniokstärke oder auch Babynahrung. Nach Angaben der Kommission wurden von EU-Handelspartnern zwischen Mai und September 2010 über alle Wirtschaftzweige hinweg 66 neue handelsbeschränkende Maßnahmen eingeführt. Die seit dem Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008 gezählten Aktionen sind danach auf mehr als 330 angewachsen.