Im Rahmen des Gesundheitsschutzes von Menschen und Tieren will sich die Europäische Kommission verstärkt dem Kampf gegen Antibiotikaresistenzen widmen. Das hat der für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis bei der Präsentation des aktuellen Eurobarometers angekündigt.
Diese zeigt, dass das Wissen rund um Antibiotika ein wichtiges Thema ist. Etwa 57 % der EU-Bürger wissen laut dem Politiker nicht, dass Antibiotika gegen Viren wirkungslos seien. „Das hat natürlich Auswirkungen auf ihren Gebrauch. Ich möchte, dass die EU im Bereich der Antibiotikaresistenzen mit bestem Beispiel vorangeht und dafür die Forschung zur Entwicklung neuer Antibiotika und Antibiotikaalternativen noch stärker vorantreibt“, betonte der Gesundheitskommissar.
Schon im Mai hatte Andriukaitis in seiner Eröffnungsansprache zur 84. Generalversammlung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris gefordert, der Problematik der Antibiotikaresistenz größere Aufmerksamkeit zu schenken. Der Litauer sieht in der Bekämpfung und Vermeidung solcher Resistenzen eine der Hauptaufgaben seines noch bis 2019 reichenden Mandats. Die Bedrohung sei so groß, dass die Weltgemeinschaft geschlossen dagegen vorgehen müsse. „Wir unterstützen die Bemühungen der EU-Länder, unsere Instrumente für den ‚Eine-Gesundheit-Ansatz‘ zu nutzen, der sowohl die Gesundheit von Menschen und Tiere umfasst“, so der EU-Gesundheitskommissar.
Er verwies auf den dazu 2011 aufgelegten und noch bis Ende dieses Jahres laufenden Aktionsplan seiner Behörde. Die bisherigen Erfahrungen sollten jetzt evaluiert werden und 2017 in weitere ehrgeizige Aktivitäten der EU münden, hieß es vergangene Woche in Brüssel. Gefordert seien jetzt aber auch die Mitgliedsländer, einzelstaatliche Aktionspläne zum Kampf gegen Antibiotikaresistenzen aufzustellen und umzusetzen.