Die grüne Politikerin Dr. Irmtraud Kannen hatte dem Cloppenburger Kreisbauamt kurz vor Weihnachten 2015 vorgeworfen, bei Stall-Genehmigungen bestechlich gewesen zu sein. Der Landkreis hatte daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. top agrar online hatte damals über den Fall berichtet.
Inzwischen läuft ein Vorprüfungsverfahren der Staatsanwaltschaft Osnabrück. Diese möchte wissen, ob etwas an Korruptionsvorwürfen gegen das Bauamt dran ist. Wie die Nordwest Zeitung berichtet, sieht Oberstaatsanwalt Dr. Alexander Retemeyer bisher keine Anhaltspunkte dafür. Die Frage ist also, wie die Politikerin Kannen darauf kommt. Diese verwies auf „Quellen“, ohne weitere Details zu nennen.
Genau dazu könnte sie die Staatsanwaltschaft aber jetzt zwingen. Da sich Dr. Irmtraud Kannen gegenüber der Kriminalpolizei weigerte, ihre Quellen zu nennen, wurde eine richterliche Vernehmung angeordnet. Doch auch in dieser schwieg sie. „Meine Quellen haben einfach viel mehr zu verlieren als ich. Für sie steht mehr auf dem Spiel als für mich“, sagte sie gegenüber der NWZ .
Ob sich die Staatsanwaltschaft mit dem Schweigen Kannens abfindet, bleibt abzuwarten. Wenn nicht, drohen ihr Ordnungsgelder oder auch Beugehaft. Kannen weiß das, doch es schreckt sie nicht, sagt sie. Sie sei trotz allem froh, dass die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt.
Hintergründe:
Stallbau: Bestechung in der Kreisverwaltung Cloppenburg? (21.12.2015)