Kunden mit schwacher Bonität müssen bei der Kreditvergabe von Banken mit einer weiteren Verschlechterung der Konditionen rechnen. Das hat der Finanzexperte Jürgen Herzig nach Darstellung des Verbands der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) auf der diesjährigen Lohnunternehmer-Fachveranstaltung in Stuttgart betont. "Sie müssen weiterhin auf Augenhöhe mit den Finanzpartnern verhandeln", empfahl Herzig den rund 70 anwesenden Lohnunternehmern, denen er Eigenkapital und Zahlungsfähigkeit als Schlüssel für eine gute Bonität ans Herz legte. Um mittelständische Betriebe zu entlasten, stünden auch öffentliche Förderprogramme bereit, so Herzig.
Neben Fragen der Kreditvergabe diskutierten die Lohnunternehmer auch über die Regelungen zu Beizmittelbeschränkungen und die Anforderungen an die Maisaussaatgeräte. Dabei übten sie Kritik am Vorgehen der zuständigen Behörden. "Wir Lohnunternehmer waren nicht die Verursacher des Bienensterbens, sollen nun aber die Zeche bezahlen, sprich die Zusatzgeräte kaufen", so ein Unternehmer. Hier solle offenbar die Verantwortung von der Industrie auf die Lohnunternehmer abgewälzt werden. Große Sorge bereite der Branche zudem, dass sie im neuerlichen Schadensfall voll haftbar gemacht werden könne, auch wenn sie beispielsweise aufgrund eines falsch eingesetzten Beizmittels oder einer kurzfristigen Windböe keine Schuld treffe, unterstrich der VdAW. Nachdem im Zuge des Bienensterbens im vergangenen Jahr der Einsatz verschiedener Beizmittel bei der Aussaat mit pneumatischen Sägeräten mit Unterdruck verboten worden war, wurde "Mesurol" zwischenzeitlich wieder zugelassen, während der Einsatz von "Poncho Pro" weiterhin untersagt ist.
