Die diesjährige Kreisgeschäftsführertagung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin stand im Zeichen von Lösungsansätzen zur Überwindung der akuten Probleme auf den Agrarmärkten sowie der politischen und gesellschaftlichen Diskussionen über die heimische Landwirtschaft.
In den Diskussionen mit DBV-Präsident Joachim Rukwied, DBV-Vizepräsident Werner Schwarz und Generalsekretär Bernhard Krüsken brachten sich die Kreisgeschäftsführer/innen mit Fragen und Vorstellungen ihrer Mitglieder zur Marktkrise und zur Öffentlichkeitsarbeit ein.
Erörtert wurden marktorientierte Maßnahmen sowie wettbewerbs- und kartellrechtliche Möglichkeiten innerhalb der Lebensmittelkette zur Bewältigung der Preismisere. Dabei wurde deutlich, dass die Landwirte in großer Mehrheit in staatlichen Eingriffen in den Markt wie Mengenregulierungen keine nachhaltigen Lösungen sehen. Vielmehr benötigen die Betriebe angesichts der vorwiegend politisch verursachten Marktprobleme Unterstützung, um die Liquidität in den Betrieben kurzfristig zu sichern. In der Meinung der Praxis nimmt die Forderung an die Politik nach mehr unternehmerischen Freiräumen der Betriebe und Abbau kostenaufwändiger Bürokratie einen großen Stellenwert ein.
Weitere Höhepunkte der Tagung waren der Austausch mit dem Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Alois Gerig, und der Besuch der „Woche der Umwelt“ im Park von Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten.
Die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik, die Novelle des EEG, die Umweltpolitik sowie die Entwicklungen in der Tierhaltung, beim Pflanzenschutz und im Ackerbau nahmen breiten Raum in der Tagung ein. Ein Besuch des Roggenfeldes im ehemaligen Grenzgebiet an der Bernauer Straße mit der Vorstellung des Konzeptes des FriedensBrot rundete die themenreiche Kreisgeschäftsführertagung 2016 ab.