Der gentechnikkritische Verein "Testbiotech" hat das jüngste Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu transgenem Mais attackiert. Es handelt sich um die Bewertung der Linie MON89034 x 1507 x MON88017 x 59122 von Monsanto und Dow AgroScience, die auf die EU-Zulassung zum Import als Futter- und Lebensmittel wartet. Sie ist in den USA und Kanada bereits auf dem Markt.
Die Kreuzung aus mehreren gentechnisch veränderten Organismen (GVO) produziert laut Testbiotech sechs verschiedene Bt-Insektengifte und widersteht zwei Herbiziden. Die EU-Sicherheitsbehörde habe sich für die Zulassung der GVO-Marke SmartStax ausgesprochen, ohne Tests zur Überprüfung der gesundheitlichen Risiken der Pflanzen mit dieser Genkombination zu verlangen, monierte die in München ansässige Organisation. Testbiotech bewertet die Stellungnahme als inakzeptabel. Die EFSA stütze ihre Empfehlung im Wesentlichen auf die Risikobewertung der Ausgangspflanzen, die für die Kombinationskreuzungen verwendet worden seien. Verschiedene Untersuchungen zeigten jedoch, dass Bt-Insektengifte in ihrer Wirkung wesentlich verstärkt werden könnten, wenn sie miteinander kombiniert oder in Kontakt mit anderen Co-Faktoren gerieten. "Vor allem in den USA werden immer öfter gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, in die nicht nur einzelne, sondern mehrere zusätzliche Gene eingebaut wurden", so Testbiotech-Geschäftsführer Christoph Then. Die EFSA befürworte generell die Marktzulassung von solchen "Stacked Events", ohne dass diese Pflanzen zuvor auf gesundheitliche Risiken untersucht worden seien. Der Markt der EU drohe so mit gentechnisch veränderten Pflanzen überschwemmt zu werden, die nie auf ihre Unbedenklichkeit getestet worden seien.