Als Ende 2000 der erste BSE-Fall in Deutschland festgestellt wurde, gingen die Emotionen hoch. Bauern wurden an den Pranger gestellt und die grüne Agrarpolitikerin Renate Künast machte mit ihrer Forderung nach einer Agrarwende Furore. Heute müssen Veredelungsbetriebe noch immer das ausbaden, was im Zuge der BSE-Hysterie entschieden wurde \- so beispielsweise das Verbot der Verfütterung von Tiermehl und Speiseresten. Doch in ihrem Glauben, alles besser zu wissen, lässt sich die Grünen-Politikerin Renate Künast nicht erschüttern. Jetzt hat die ehemalige Landwirtschaftsministerin verkündet, angesichts der Herausforderung auf den Weltmärkten müsse eine neue Agrarwende her. Agrarbeihilfen seien überflüssig. Da fragt man sich schon, wer zwischen 2001 und 2005 Landwirtschaftsministerin war. Damals hat Künast den Übergang zu entkoppelten Beihilfen als großen Erfolg ihrer Politik gefeiert. Jetzt verlangt sie eine Wende von der eigenen Wende... Und wer wäre Renate Künast, wenn sie nicht auch gleich ihre Lieblingsforderung hinterherschieben würde \- endlich müsse mehr Klasse statt Masse produziert werden. Man kann nur staunen, wie weit man in der Politik mit absurden Forderungen kommen kann, so das Wochenblatt.
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