Anlässlich der Anpflanzung eines Energiewaldes durch die Fa. Schellinger KG begrüßte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele die Ausweitung der Produktionsgrundlage in der Pelletbranche über die Verwendung von Sägerestholz hinaus. Bis in zehn Jahren sei für die Pelletproduktion bundesweit mit bis zu 200 000 ha Kurzumtriebswäldern zu rechnen. Um für die Pflanzung Rechtssicherheit zu schaffen, müsse der Gesetzgeber nun umgehend tätig werden und Kurzumtriebswälder im Bundeswaldgesetz von der Walddefinition ausnehmen, verlangte Bentele. Ansonsten seien auf Flächen, die nicht nach Maßgabe der Agrarpolitik als Stilllegungsflächen definiert seien, aufwendige Aufforstungs- und später Umwandlungsverfahren notwendig. Dies würde die sinnvolle und schnelle Ausdehnung solcher Nutzungsflächen behindern. Die Schellinger KG hat am vergangenen Mittwoch in Bad Schussenried den bundesweit ersten Energiewald angelegt. Geschäftsführer Helmut Schellinger wies darauf hin, dass sein Unternehmen mit der Begründung von Kurzumtriebswäldern schon heute die nachhaltige Versorgung der Pelletheizungen von morgen plane. Durch den kostengünstigen Energieträger Holzpellets, aber auch durch die Fördermöglichkeiten für Pelletheizungen, sei in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Nachfrageanstieg zu rechnen. Bundesweit rechne die Pelletbranche im Laufe dieses Jahres mit mehr als 100 000 Pelletheizungen in Deutschland. Im Jahr 2015 erwarte man über 500 000 solcher Anlagen. Während heute die Pelletproduktion fast ausschließlich mit Resthölzern aus der Sägeindustrie bedient werde, müsse die Rohstoffbasis in den nächsten Jahren verbreitert werden, hob Schellinger hervor. Dabei komme den Kurzumtriebswäldern höchste Bedeutung zu. Die Pflanzung von Energiewäldern auf landwirtschaftlichen Flächen erfolge mit schnellwachsenden Baumarten. Durch das Wegfallen eines über die Pflanzung hinausgehenden Pflegeaufwandes seien Kurzumtriebswälder aus Sicht des Naturschutzes gegenüber landwirtschaftlichen Monokulturen zu bevorzugen.
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