Positiv hat der Deutsche LandFrauenverband (dlv) den Beschluss des Bundestages zur Einführung der Frauenquote von 30 % in Aufsichtsräten großer Unternehmen bewertet. Von der Neuregelung sind ab kommendem Jahr rund 100 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Firmen betroffen. Die dlv-Präsidentin Brigitte Scherb zeigte sich optimistisch hinsichtlich der Tragweite der Regierungsentscheidung. „Ich bin mir sicher, dieses Quotengesetz wird für mehr Frauen Veränderungen bewirken als nur für die rund 200 Frauen in den Aufsichtsräten der großen Wirtschaftsunternehmen“, so die Präsidentin. Es werde vielmehr eine „Sogwirkung auch auf andere Bereiche“ haben. Darüber hinaus könnten die Frauen in den Wirtschaftsetagen „für eine Veränderung der Arbeitskultur in unserem Land stehen“. Davon profitierten potentiell Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen der Unternehmen. „Die Quote ist jedoch für mich kein Selbstzweck, sondern Mittel zur Erreichung von Chancengleichheit“, erklärte Scherb weiter. Wenn diese erreicht sei, werde man keine Quote mehr benötigen. Allerdings habe die Bundesregierung mit Blick auf die Frauenpolitik ein „noch offenes Versprechen des Koalitionsvertrages“ einzulösen und das repräsentative Verhältnis von Frauen und Männern in der Selbstverwaltung zu optimieren. Um den Frauenanteil von 18 % beziehungsweise 16,3 % bei den letzten Sozialversicherungswahlen zu steigern, halte der Verband „die Einführung von quotierten Wahllisten für eine angebrachte Maßnahme“. AgE
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