Paul Francois, Landwirt in West-Frankreich, hat den US-Agrarkonzern Monsanto wegen Verletzung von Sicherheitsbestimmungen verklagt. Vor dem Gericht in Lyon war am Montag Prozessauftackt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte der Landwirt im Mais das Herbizid Lasso ausgebracht. Auf dem Hof wollte er dann die Spritze reinigen, als ihm beim Öffnen des Tanks nach eigener Aussage ein stechender Geruch entgegengeschlug.
Francois fiel anschließend wiederholt ins Koma, litt an Gedächnislücken und Nervenentzündungen, schreibt die Zeitung weiter. Heute könne er nur noch eingeschränkt arbeiten. In den vergangenen Jahren hatte sich der 47-Jährige bereits mühsam die Anerkennung einer Berufskrankheit vor dem Gericht in Bordeaux erstritten. Nun fordert er den Agrargiganten in einem neuen Verfahren direkt heraus.
Das Mittel Lasso mit dem Wirkstoff Alachlor war in Deutschland nie zugelassen und wurde auch in den Nachbarländern wegen seiner Gefährlichkeit schnell wieder verboten. Nur in Frankreich war es bis 2007 erlaubt. Der Bauer wirft Monsanto vor, auf dem Produkt nicht ausreichend vor den gefährlichen Inhaltsstoffen gewarnt zu haben. Außerdem hätten die Amerikaner die Sorgfaltspflicht verletzt, indem sie ein derart giftiges Mittel auf den Markt gebracht und auch nicht zurückgezogen hätten, nachdem Lasso in vielen Ländern bereits verboten war.
Monsanto selbst will sich zu dem Fall nicht äußern. (ad)