Die meisten Landwirte können ihre Investitionen problemlos finanzieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Oktober-Umfrage der Rentenbank. Trotz äußerst schwieriger Agrarmärkte und anhaltender Finanzmarktkrise hätten sich die Kreditkonditionen für 82 % der Landwirte im letzten halben Jahr nicht verschlechtert, erklärte Dr. Marcus Dahmen, Sprecher des Vorstands der Rentenbank. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen fänden Landwirte günstige Finanzierungsbedingungen vor. Diese würden sich dabei über alle Investitionsbereiche erstrecken.
Lediglich 18 % der befragten Landwirte berichten laut Dahmen über Erfahrungen mit ungünstiger werdenden Kreditbedingungen. Genannt würden hierbei insbesondere höhere Zinsaufschläge oder gestiegene Anforderungen an die Kreditsicherheiten. Ablehnungen von Kreditanfragen blieben Einzelfälle.
Die Rentenbank selbst zeigte sich mit den abgerufenen Krediten zufrieden. Allein in diesem Jahr habe die Bank 1 Mrd. Euro aus ihrem Programm "Energie vom Land" an neuen Krediten zusagen. Die Finanzierungen von Investitionen in Erneuerbare Energien stiegen damit gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum nahezu auf das Fünffache. Etwa 641,3 Mio. Euro (141,5) entfielen auf Fotovoltaikinvestitionen und 299,3 Mio. Euro (68,3) auf die Finanzierung von Biogasanlagen. Auch bei den klassischen landwirtschaftlichen Finanzierungen Ist laut dem Bankbericht ein lebhaftes Neugeschäft zu verzeichnen. Teilweise liege die Nachfrage auch hier über dem hervorragenden Vorjahresniveau.
Rege in Anspruch genommen würden laut Dahmen außerdem die von Bund und Ländern vergünstigten Liquiditätshilfedarlehen. Bisher seien bereits über 500 Mio. Euro an 9 000 Landwirte zugesagt.