Die unbeständigen Witterungsbedingungen haben viele Landwirte in diesem Sommer schon vor Probleme gestellt. In Rheinland-Pfalz fordert der Landesbauernverband eine bessere Pflege von Entwässerungsgräben und die Förderung von Kulturschutzeinrichtungen. Die Landesregierung soll dabei Unterstützung liefern.
Die Landwirte und Winzer müssen sich nach Einschätzung des Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt, zukünftig auf größere Wetterkapriolen einstellen. Er verwies bei der Erntepressekonferenz in Alzey darauf, dass einem außergewöhnlichen trockenen und heißen Jahr 2015 ein extrem nasses, eher kühles Jahr 2016 gefolgt sei. Bis zu einem gewissen Grad können die Betriebe laut Hartelt selbst auf diese Wetterkapriolen reagieren.
Aber auch die Politik sei gefordert, betonte der BWV-Präsident. Wichtige Anliegen seien die Erweiterung und kontinuierliche Pflege der Entwässerungsgräben, der Ausbau der Beregnung, aber auch die Förderung von Kulturschutzeinrichtungen. Hier erwarte er die Unterstützung des Landes, um gemeinsam die regionale Produktion hochwertiger Lebensmittel langfristig zu erhalten, sagte Hartelt.
Rückendeckung für diese Forderung erhielt der BWV-Präsident von der CDU im Mainzer Landtag. Deren umweltpolitischer Sprecher Michael Billen stellte fest, dass die Ernteausfälle infolge der extremen Unwetter im Mai und Juni dieses Jahres für einige Betriebe existenzgefährdend seien. Wegen Überflutungen großer landwirtschaftlicher Flächen ohne Abflussmöglichkeit seien Kulturen irreparabel geschädigt worden. Landwirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken müssten ein Konzept vorlegen, wie sie die jahrelange Vernachlässigung der Entwässerung verbessern wollten, damit zukünftig Ernteschäden vorgebeugt werden könne. Bis heute hätten die Landwirte in Rheinland-Pfalz keine verbindlichen Zusagen für Soforthilfen erhalten, anders als in Baden-Württemberg oder Bayern, so Billen.