Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft hat Ende März 2011 mit 40,5 Mrd. Euro einen neuen Rekordstand erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das knapp 8 % mehr, teilt der DBV unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Bundesbank mit.
82 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite, die der Finanzierung langfristiger Investitionen dienen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter einem beziehungsweise fünf Jahren spielen dagegen mit einem Anteil von 18 % eine vergleichsweise untergeordnete Rolle (Vorjahr 19 %). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (Kreditlaufzeit unter einem Jahr) machten nach Angaben der Bundesbank Ende März 3,3 Mrd. Euro aus.
Diese Entwicklung unterstreicht, dass die deutsche Land- und Forstwirtschaft in einem weiter wachsenden Umfang den Einsatz von Fremdkapital als betriebswirtschaftliches Instrument zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse nutzt, schlussfolgerte der Bauernverband. Dazu trage auch das nach wie vor günstige Niveau bei den Zinsen bei.
Diese Erkenntnis wird auch von den Ergebnissen des Konjunkturbarometers Agrar des DBV untermauert. Nach der Befragung für das 2. Quartal 2011 wollen die deutschen Landwirte im kommenden halben Jahr 6,3 Mrd. Euro investieren. Etwa 2,4 Mrd. Euro davon werden in erneuerbare Energien, und zwar fast ausschließlich in Fotovoltaik und Biogasanlagen investiert.
Der Anteil der Landwirte, die eine angespannte Liquiditätssituation angeben, ist nach dem Konjunkturbarometer mit 12 % insgesamt zwar relativ gering, bei den unter wirtschaftlichem Druck stehenden landwirtschaftlichen Veredlungsbetrieben (Schweine- und Hühnerhaltung) und den Betrieben im Osten Deutschlands liegt dieser Anteil jedoch deutlich höher. (ad)