Die deutschen Landwirte haben in den Jahren 2009 bis 2012 rund 18 Mrd. Euro in erneuerbare Energien investiert, vor allem in Biogasanlagen und Photovoltaik. Bezogen auf alle erneuerbaren Energien sind 11 % der deutschlandweiten Anlagenkapazität von 72.900 Megawatt unmittelbar in der Hand von Landwirten. Bei Biogas befinden sich rund Dreiviertel aller Anlagen mit einer Gesamtleistung von derzeit ca. 3.500 Megawatt im Eigentum von Landwirten. Knapp ein Viertel aller Photovoltaikanlagen gehören Landwirten.
Trendwende oder nur vorübergehende Delle bei Energiepflanzen?
Landwirtschaftliche Nutzpflanzen zur Energiegewinnung und für die stoffliche Verwertung nehmen in Deutschland etwa 2,4 Mio. ha ein. Das entspricht 20 % der Ackerfläche bzw. 14 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Es entfallen 2,1 Mio. ha auf Energiepflanzen, vor allem Raps und Silomais. Knapp 0,3 Mio. ha entfallen auf Industriepflanzen, vor allem Stärkekartoffeln und Raps.
Der zehnjährige Aufwärtstrend des Energiepflanzenanbaus ist aber 2013 zum Stillstand gekommen. Die Stagnation dürfte auf geringeren Energiemaisanbau und witterungsbedingt niedrigere Anbauflächen bei Raps zurückzuführen sein. Es zeichnet sich allerdings auch ab, dass die Biokraftstoffproduktion auf heimischer Rohstoffbasis tendenziell an wirtschaftlicher Wettbewerbskraft verloren hat.
Raps ist NawaRo Nummer eins
Die flächenmäßig wichtigste Energie und Industriepflanze in Deutschland war mit knapp 0,9 Mio. ha Anbaufläche in 2013 der Raps, bei einer Gesamtfläche von 1,5 Mio. ha. Mais nimmt zwar im aktuellen Anbaujahr 2013 eine Fläche von 2,5 Mio. ha ein, davon entfallen aber nur 0,8 Mio. ha auf Energiemais. Der weitaus größere Teil dient der Fütterung des Viehs (Maissilage) und der Körnermaisernte. Mais zählt zu den ertragsstärksten Energiepflanzen für die Biogasproduktion.
Biomasse ist wichtige Erneuerbare Energie
2012 betrug der Anteil der Bioenergie am Endenergieverbrauch Deutschlands 8,2 Prozent. Dabei stammen knapp zwei Drittel der Erneuerbaren Energie aus Biomasse. Bei der Mobilität gibt es zu Biokraftstoffen kaum eine wirtschaftliche Alternative. In der Wärmenutzung ist Biomasse ohne staatliche Förderung konkurrenzfähig. Bei der Stromerzeugung ist Biomasse im Vergleich zu Wind und Sonne besser speicherbar.
Strom aus Erneuerbaren Energien übertrifft politische Ziele
Der Strom aus Erneuerbaren Energien deckte im Jahr 2012 mit einer Produktion von 142 Milliarden Kilowattstunden bereits 23 Prozent des deutschen Stromverbrauchs, Tendenz steigend. 43,6 Milliarden Kilowattstunden und damit etwa 30 Prozent des erneuerbaren Stroms wurden in 2012 aus Biomasse gewonnen.
Biogas liefert 4 % der Stromerzeugung
In 2012 waren in Deutschland insgesamt 7.515 Biogasanlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von etwa 3.350 Megawatt installiert. Es wurden etwa 23 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert, was knapp 4 % des deutschen Stromverbrauches entspricht. Die durchschnittliche Leistung der Biogasanlagen lag bei rund 240 Kilowatt. Etwa 110 Biogasanlagen bereiten das Biogas zu Biomethan auf und speisen es ins Gasnetz ein. In 2012 und 2013 ist eine starke Abbremsung des Ausbautempos bei Biogas auf etwa 200 Megawatt pro Jahr eingetreten. Weitere Fakten zur deutschen Landwirtschaft auf unsererThemenseite...
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